Mittwoch, 31. Juli 2013

Überraschung! Wir dürfen zwei neue Autoren begrüßen: Niklas und Audrey



Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, wurde der Blog von Paul und mir letztens erst wiederbelebt. Da wir ihn jetzt auch wirklich am Laufen halten wollen, und das natürlich am besten mit gutem und interessantem Content, haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen, noch ein paar Schreiberlinge anzuheuern.

Als erstes hätten wir hier Audrey. Ihr werdet 1 mal die Woche etwas von ihr lesen. Was genau, werdet ihr noch sehen, sie hat, wie wir finden, eine sehr interessante Idee für eine Rubrik, die mal etwas anders als Filmkritiken ist.
Zu ihrer Rubrik kann sie euch selber wohl am besten was erzählen:

"Hallo, ich bin die neue Autorin Audrey. In meiner Rubrik soll es um die Weiterführung von Gedanken gehen, die mir beim Schreiben einer Filmkritik kommen. Diese Gedanken können oft nicht weiter ausformuliert werden, weil sie zu sehr vom Thema abweichen und/oder weil der Platz einfach nicht reicht, schließlich will ich ja keine zehn Seiten Kritik schreiben. Aber so wird das Ganze etwas freier, ich kann meine Gedanken spontan ihrem freien Lauf überlassen, ausformulieren und am Ende zu einem Fazit kommen. Ich möchte vorab dann auch vor eventuellen Spoilern warnen, sowieso glaube ich, dass es besser ist, den Film gesehen zu haben, um den der Artikel handelt. Ich werde einmal wöchentlich posten und ab nächsten Samstag geht es los. Ich hoffe, meine Artikel gefallen euch und ich bin immer offen für Filmvorschläge und konstruktive Kritik."

Auf der anderen Seite hätten wir dann noch Niklas (unter moviepilot unter 'Bandrix' zu finden). Von ihm werdet ihr wohl etwas mehr zu lesen bekommen, denn er wird vor allem regelmäßig über seine Sneaks berichten (year, Sneaks!). Finden wir persönlich ziemlich gut, da er euch so schon über viele Filme erzählen kann, die manchmal erst Monate später erscheinen.
Auch er hat noch ein paar Worte zu seiner Person gefunden:

"Als Neuling hier bei City of Cinema ist es nun an der Zeit mich ein wenig vorzustellen. Ich schreibe schon seit ungefähr 4 Jahren zu ziemlich jeden Film mal kurze, mal lange Texte. Meinem Hobby bin ich bisher ausschließlich auf Moviepilot nachgegangen, was sich aber mit meinem Engagement hier ändern wird. Wenn ich nicht gerade vor dem PC sitze und meine bescheidene Meinung zu den neuesten Filmen der Saison niederschreibe, arbeite ich in einem kleinen, aber feinen Programmkino. Dort organisiere ich seit ein paar Monaten die Sneak (wir nennen sie liebevoll Spotlight), weshalb ihr hier auch regelmäßig Updates zu Kinofilmen finden werdet, die noch nicht das Licht der Leinwand erblickt haben. Außerdem bin ich großer Freund des asiatischen Kinos – mein Einstandstext (ihr werdet ihn in Kürze zu lesen bekommen) dürfte das beweisen. Ich freue mich Teil dieses Blogs zu sein, da ich so etwas schon immer mal machen wollte, meine Faulheit mir aber bisher im Wege stand. 
In diesem Sinne, 
man liest sich." 

So und jetzt hoffe ich einfach mal, dass sich alle auf die nächste Zeit freuen und wir ein bisschen Spaß zusammen haben :)

Dienstag, 30. Juli 2013

Abraham Lincoln brennt heimlich Schnaps und verfällt dabei dem Alkohol - LAWLESS - SMASHED - LINCOLN

Lawless - Die Gesetzlosen (OT: Lawless)
(2012) / US / Laufzeit: ca. 116 Minuten / FSK: 16 / Drama, Krimi, Western
Die Prohibitionszeit kennen wir Gott sei dank nur aus den Geschichtsbüchern, doch war das mal harte Realität - Alkohol darf nicht an den Mann (oder die Frau) gebracht werden. Aber es ist doch immer so, dass verbotene Sachen ziemlich lukrativ sein können. Einige Männer betreiben eben dieses Geschäft der illegalen Schnapsherstellung und dem Verkauf. Verkörpert werden sie unter anderem von Shia LaBeouf (egal was man von dem Film hält, sein Auftritt hier ist doch sehr stark) und Tom Hardy (Brummbär des Jahrtausends, aber auch von ihm ein eindrucksvolles Schauspiel). Gegenspieler sind unter anderem Guy Peare und Gary Oldman. Der Cast ist also schlichtweg der Wahnsinn, vor allem weil wirklich jeder eine astreine Leistung abliefert. Die Sache ist ja, und das zieht den Gesamteindruck leider etwas runter, dass die Charaktere, trotz mächtigem Potenzial, kaum Tiefgang finden. Hätte sich hier sehr gut angeboten, aber die Jungs machen trotzdem das Beste aus ihren Rollen und das ist schon respektabel. Alle Fehler liegen leider in der Unausgereiftheit, hätte man sich etwas mehr Zeit gelassen, ein paar mehr Details hinzugefügt, hätte man einen wirklich guten Epos hinbekommen. So reicht es leider nur für ein "sehenswert", aber das ist er allemal.

"Forrest: It's all right. Jack, It is not the violence that sets men apart. It is the distance that he is prepared to go. Jack, look at me. We are survivors. We control the fear. But without the fear, we are all as good as dead." 

6.5/10


Smashed (OT: Smashed)
(2012) / US / Laufzeit: ca. 81 Minuten / FSK: 12 / Drama
Aaron Paul, der Breaking Bad Star und Mary Elizabeth Winstead, der Männertraum schlechthin. Eigentlich keine schlechte Kombi, oder? Natürlich, doch leider werden sie hier vollkommen verbraten. Regisseur James Ponsoldt hat hier versucht ein eher seltenes Drama (bzw. Tragikomödie) über ein alkoholkrankes Pärchen zu inszenieren. Da ist schonmal der erste Fehler: Die humoristischen Züge sind kaum erkennbar und wenn sie es sind, absolut nicht passend. Hätte man sich hier einfach darauf konzentriert die Personen schön zu beleuchten, was wirklich nur rudimentär passiert ist, wäre ein eindringliches Drama herausgekommen. So ist zum Ende hin leider nur ein Filmchen entstanden, das man ruhigen Gewissens abnicken und vergessen kann. Doch eines muss man dem Film lassen: Alkohol wird hier in ein authentisches Licht gerückt, für den Schulunterricht also sogar ein passender Film. 

4.0/10

Lincoln (OT: Lincoln)
(2012) / IN; US / Laufzeit: ca. 152 Minuten / FSK: 12 / Drama
Abraham Lincolns letzte Tage als Präsident und sein Versuch die Sklaverei abzuschaffen von Steven Spielberg höchstpersönlich also. Ich gehe jetzt mal ganz objektiv ran und sage: Meisterwerk! Wirklich, was hier für ein episches Drama auf die Beine gestellt wurde, stellt so einiges in den Schatten. Spielberg geht inszenatorisch einfach haarklein ins Detail und lässt wirklich kaum etwas aus, er nimmt sich die nötige Zeit und gestaltet alles genau so, wie es sein sollte. Dazu natürlich: Daniel Day-Lewis, Gott des Schauspiels. Eine wirklich atemberaubende Leistung von ihm, Oscars en masse für ihn bitte. Doch rein subjektiv gesehen, und so sieht man es eben auch, ist "Lincoln" sterbenslangweilig und viel zu langsam. Die Dialoge waren meistens sicherlich mit unglaublichen Informationen gefüllt, doch wurden sie auch mit so einer Ruhe erzählt, dass einem schonmal die Augen zufallen können. Man muss also wirklich Lust auf so ein Mammutwerk von Geschichtsverfilmung und dessen Langsamkeit haben, sonst geht das schnell in die Hose.

"Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst."
- Abraham Lincoln

5.0/10


Montag, 29. Juli 2013

Die Austin Powers Trilogie gefällig? - "Yeaah, Baby!"

Für Teil 4 hat Mike Myers zwar schon unterschrieben, doch von einer Fortsetzung wird bereits seit Jahren gesprochen. Deswegen bleibe ich erstmal dabei, dass die Agentenparodie "Austin Powers" eine Trilogie ist.

(1997) / US / Laufzeit: ca. 87 Minuten / FSK: 12 / Komödie, Krimi
Austin Powers - Das Schärfste was ihre Majestät zu bieten hat - Teil 1

"Groovy, Baby!"

Mike Myers ist: Austin Powers und Dr. Evil. Es kommt nicht so oft vor, dass ein Darsteller beide Hauptrollen übernimmt, und dann auch noch so verschiedene. Und vor allem so gut, mir persönlich ist erst im zweiten Teil aufgefallen, dass Dr. Evil doch unglaubliche Ähnlichkeit mit Mr. Powers hat. Das war aber bei weitem nicht die einzige Überraschung, die "Austin Powers" bereitgestellt hat. Ich hätte nämlich niemals damit gerechnet, eine so gute James Bond Parodie zu bekommen. Auf den ersten Blick wirkt das alles zwar übertrieben überspitzt und deswegen auch stellenweise etwas nervig, doch gewöhnt man sich schnell daran und hat spätestens nach der ersten halben Stunde eine riesige Freude an dem Geschehen. 

Um was geht's aber eigentlich? Dr. Evil hat sich nach einem gescheiterten Welteroberungsversuch 1960 eingefroren um 30 Jahre später einen erneuten Anlauf anzugehen. Powers tut es ihm gleich und so treffen die beiden sich in den 90ern wieder. Die Bedrohung die die Welt dieses Mal aushalten muss: Ein nuklearer Sprengkopf. Ganz klassisch also, so wie man es von den guten, alte Agentenfilmen gewöhnt ist. 

Dr. Evil: "Das hier ist meine Nummer eins. Sein Name: Nummer Zwei."

Das gewisse Etwas, eben das wegen was man eben diese Parodie mag/stellenweise liebt, liegt in den Personen und der Liebe zum Detail. Austin Powers, Dr. Evil, Nummer 2, Scott Evil, "Frau", Mustafa...hach, da hat man sich so schön bemüht, herrlich schräge Typen entstehen zu lassen. Auf meiner 1 ist ganz klar Dr. Evil (und in den folgenden Teilen auch Mini Me). Der mutierte Seebarsch (Haie sind 1990 leider vom aussterben bedroht, sorry Doktor) und die grandiose in Szene gesetzten Wächter und ihr Ableben (und die darauffolgenden Minuten, die zeigen wie die Familien mit dem Tod damit umgehen) sind alleine schon Grund genug, diese einzigartige Parodie zu schauen.

7.0/10

(1999) / US / Laufzeit: ca. 95 Minuten / FSK: 12 / Komödie, Krimi

Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung - Teil 2

Austin: "Na, wie fühlt sich das an, Baby?" Felicity: "Mmmmmh, tiefer!" Austin (mit Baßstimme): "Na, wie fühlt sich das an, Baby?"

Teil 2 ist leider kein in meinen Augen würdiger Nachfolger. Jedenfalls ist die Gagdichte jedenfalls um einiges dünner, was auch vor allem daran liegen mag, dass man eine Menge kopiert hat. Das funktioniert nicht. Witze aus dem ersten Teil in den dritten Teil zu kopieren geht, bis dahin hat man sie sowieso schon nicht mehr alle im Kopf, doch im direkten Nachfolger passt das nicht. Jedenfalls hier nicht, bei "Hangover " bin ich da schon wieder anderer Meinung.

Nachdem Powers Dr. Evils Pläne im ersten Teil vereiteln konnte, geht es für den Superagenten kurz bergab: Seine neu angetraute Frau stellt sich als FemBot heraus und kurz darauf hin muss er auch noch feststellen, dass sein MoJo gestohlen wurde. Natürlich vom Doktor. Dieser ist dafür in das Jahr 1969 zurückgereist und hat sich mit Fieser Fettsack (ebenfalls von Mike Myers gespielt) und Mini Me verstärkt.

Dr. Evil: "Du bist nur Kleiner-Finger-böse, Leere-Eistüte-böse! Du bist nicht die Butter, sondern die Margarine des Bösen! Du bist die Cola Light des Bösen - Nur eine Kalorie, nicht böse genug!" 

Austin Powers ist also auf der Suche nach seinem MoJo, denn ohne das hat er keine Anziehungskraft auf die Ladys und sein Selbstvertrauen hinkt auch hinter seinem Ruf her. Doch das wirklich Drama in diesem Film: Dr. Evil und Scott Evil (sein Sohn, welchen er im ersten Teil per Reagenzglas bekommen hat, damit er seine bösen Pläne im Todesfall weiter verfolgen kann) haben deftige Beziehungsprobleme. Das versuchen sie kurzerhand bei Jerry Stiller (dem berühmten Talk-Show-Master aus den Staaten) zu klären, doch so ganz will das nicht klappen. Außerdem funkt ja auch Mini Me als eine Art Ersatzsohn dazwischen (der im Gegensatz zu Scott auch wirklich böse ist!). Kurz zur Erklärung: Mini Me ist ein Klon vom Doktor. In Mini-Form.

Zwar bietet der zweite Teil einige gute Dinger, wie z.B. die Schattenspiele, die Einführung von fieser Fettsack und Mini Me, doch fühlt sich einfach zu viel kopiert und somit um einiges unlustiger an. Nichtsdestotrotz ein idealer Film, um sich Sonntags auf der Couch zu beömmeln.

6.0/10

(2002) / US / Laufzeit: ca. 94 Minuten / FSK: 12 / Komödie, Krimi
Austin Powers in Goldständer - Teil 3

"Sie stecken sich das Hautstück jetzt aber nicht in den Mund oder? Er hat´s gemacht! Ok, das ist eklig!" 

Die qualitative Steigerung ist hier zum Glück sehr zu spüren. Wäre auch sehr schade, hätte man weiter kopiert, wäre die Reihe wohl um einiges schwächer. Grandios bereits der Einstieg: Tom Cruise als Austin Powers? Bitte? Und dann die Erleuchtung: Ahh, hier wird ein Film im Film gedreht! Super Idee um den Zuschauer sofort in die richtige Stimmung zu bringen, denn ein Grinsen muss hier einfach jeder auf den Lippen haben. Zum Abschluss packt man auch Storytechnisch nochmal dreimal so gut aus, wie in den Vorgängern: Ein neuer Antagonist tritt auf, nämlich Goldständer (Mr. Myers übernimmt hier seine 4te Rolle), Dr. Evil und Powers erfahren etwas über sich, was man so nicht vermutet hätte, auch Papa Powers tritt auf den Plan, Beyoncè (Was. Für. Ein. Körper.) spielt mit und Zeitreisen gibt's auch nochmal. 

Dieses Mal kommt wie gesagt Goldständer auf die Bühne des Bösen und erlöst Dr. Evil erstmal von seinem Posten, des schlimmsten Bösewichts im Film. Denn so sehr ich den Doktor auch liebe, Goldständer ist ein wirklicher Freak. Der Name kommt nämlich nicht von irgendwo her, der Herr vergoldet nämlich unglaublich gerne Lümmel. Auch seinen eigenen. Außerdem hat er es gewagt, den Vater von Powers zu entführen, sodass er gezwungen ist ihn zurückzuholen und wiedereinmal die Welt zu retten.

"Darf ich seinen Dödel vergolden? Ich steh auf sowas." - "Wie wärs mit NEIN, du gestörter holländischer Bastard?!" 

Gagtechnisch läuft man hier nochmal ganz groß auf, Mini Me erlebt ungeahnte Persönlichkeitsentwicklungen und auch Scott Evil (+neue Frisur) hat Gott sei dank endlich mal einen längeren und intensiveren Auftritt. Klar ist für mich, das Austin Powers an sich hier ganz weit nach hinten treten muss, denn viele Figuren sind doch wirklich witziger als er. Was nicht schlimm ist, denn verkehrt ist sein Auftreten auch nicht. Grundsympathisch eigentlich. (Sagt das etwas schlimmes über mich aus, wenn ich so jemanden sympathisch finde?

7.0/10

Austin Powers ist ein tolles Erlebnis, wenn man auf den Humor steht und gut drauf ist. Dann lacht nämlich so gut wie den ganzen Film/die ganzen Filme lang. Man darf gespannt sein, ob noch ein 4ter Teil kommt. Unterschrieben hat Mike Myers wie gesagt ja schon. 

Harry Potter und der Halbblutprinz - Teil 6


Every day, every hour, this very minute, perhaps, dark forces attempt to penetrate this castle's walls. But in the end, their greatest weapon is you.“


Mit dem sechsten Teil fährt David Yates eine deutlich andere Schiene als im vorherigen fünften Teil. Eine weitaus atmosphärischere, actionarmere Schiene. Während bislang immer die Handlung im Vordergrund stand, übernehmen in HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ die Figuren und Schauspieler diese Rolle, was zu einem abwechslungsreichen und erfrischenden Effekt führt.

Nunmehr zum sechsten Mal betritt Harry Potter mit seinen Freunen Ron und Hermine den steinigen Boden der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Während das Ministerium nun gezwungenermaßen zugeben muss, dass Lord Voldemort wieder sein Unwesen treibt, wappnet sich dieser unermüdlich für den finalen Kampf. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe steht Harry Potter und dem Orden des Phönix bevor und dennoch hebt der Auserwählte weiter die Flagge der Guten empor. Mit Professor Dumbledore begibt Harry sich auf die Suche nach einer Schwäche des dunklen Lords, der unbesiegbar scheint. Ihre Reise führt sie in schattige Tiefen der dunklen Magie. Eine gefährliche Reise.

Der 2009 erschienene HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ hatte eine sehr schwierige Aufgabe zu bewältigen. Der sechste Teil stellt nämlich gleichzeitig auch den Beginn des Horkrux-Handlungsstrangs dar, der vor allem für die Verfolger der Kinofilme schwer zu verstehen sein könnte. Ob dies nun geglückt ist, kann ich als Kenner der Bücher nur schwer beurteilen, jedoch schienen mir die Horkrux-Sequenzen schlüssig inszeniert und simpel an den Zuschauer getragen.

David Yates kreiert mit Teil 6 des Franchises einen erneut sehr düsteren und mit blassen Farben versehenen Streifen, der es erneut schafft den Zuschauer zu fesseln. Die Dunkelheit zeigt sich somit nicht nur in der Handlung, sondern auch stets in den Bildern.
HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ ist jedoch vor allem eine Offenbarung was die dunkle Seite angeht. Während in den vergangenen Filmen vorrangig die Entwicklung Harry´s und seiner Weggefährten verfilmt wurde, kann sich der Zuschauer nun auf die benötigte Abwechslung freuen.Tom Felton als Draco Malfoy stellt das schauspielerische Highlight des sechsten Streifens dar. Er verkörpert die Grundstimmung des Filmes herausragend und schafft es durch sein hingebungsvolles Spiel eine enorme Wandlung der Figur herbeizuführen, die auch beim Zuschauer Anklang findet und Sympathie erweckt. Als weiteren Neuling kann Jim Broadbent begrüßt werden, der den zerzausten Professor Slughorn mimt.


This is beyond anything I have imagined.


Zur schon angesprochenen Grundstimmung lässt sich ein Wort nennen – Verzweiflung. Menschen werden gefährlich wenn sie verzweifelt sind, sie verlieren die Hoffnung wenn sie verzweifelt sind, sie verändern sich wenn sie verzweifelt sind. HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ platzt vor Verzweiflung beinah aus allen Nähten. Nicht nur Daniel Radcliffe selbst darf auf ein Neues seine Figur in einer aussichtslosen Lage präsentieren, nein dieses Mal kommen noch weitere Schauspieler hinzu, die eben diese Aufgabe aufgedrückt bekommen. Da wäre beispielsweise Emma Watson, deren Gefühle zu Ron nun erstmals offensichtlich zum Vorschein kommen. Professor Slughorn, der ein jämmerliches Schuldeingeständnis zu vollziehen hat. Ginny deren neue Liebe zu ihrer eigenen Gefahr werden kann. Es ist eine Ansammlung von Missständen, Entscheidungen und dunkler Vergangenheit, die sich auf die Gemüter der Hauptcharaktere drückt und sich einmal mehr in einem Finale entlädt, welches einer Gefühlsexplosion gleicht. Ein auf ganz tragische Weiße bitter-süßes Ende, dass keine menschliche Haut kalt lassen kann.

Unterm Strich kann auch HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ mit einer ganz starken Leistung auf sich aufmerksam machen und überzeugen. Etwas weniger Action, dafür ganz viel Spannung und Atmosphäre. So mausert sich der sechste Teil zu einer der heimlichen Highlights der Harry Potter – Reihe, wenngleich auch nicht ganz zu DEM Highlight.


I never noticed how beautiful this place is.“

Bewertung: 08/10


Genre: Fantasy
Originaltitel: Harry Potter and the Half Blood Prince
Regisseur: David Yates
Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry), Rupert Grint (Ron), Emma Watson (Hermine)
Erscheinungsjahr: 2009
Produktionsland: USA, UK
Laufzeit: 153 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12



Sonntag, 28. Juli 2013

Harry Potter und der Orden des Phönix - Teil 5


It means the Ministry's interfering at Hogwarts.“

HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX stellt mit eines der größten Highlights der Reihe dar. David Yates, der ab diesem Teil die Regie übernimmt, entlädt die aufgebaute Spannung bezüglich des Kampfes Gut gegen Böse in einem beeindruckendem Grande Finale, dass vielen Zuschauern ungläubige Augen bescheren wird.

Harry Potter, der nach einem Patronus-Zauber außerhalb der Schule nur knapp dem Rausschmiss aus Hogwarts entkommt, steht im fünften Teil einmal mehr im Mittelpunkt der Zauberwelt. Nach der Rückkehr Lord Voldemorts, spitzt sich der Konflikt zwischen Gut und Böse weiter zu. Die Reaktion auf diese Tatsache ist die Wiederbelebung des Orden des Phönix durch Albus Dumbledore. Während das Ministerium sich immer tiefgreifender in Hogwarts einmischt, gelangt Voldemort wieder zu Alter kraft und ächzt nach einer Waffe, die er vorher noch nicht besaß – die Prophezeiung.

Zum fünften Mal streift das Trio nun also über das majestätische Gelände Hogwarts und auch im fünften Film der Rowling-Reihe wird ein spannender Plot geboten, der dieses Mal von David Yate´s CGI-Künsten zumindest in den Duell-Sequenzen auf ein neues, bis dato unerreichtes Level gehieft wird. Während das Finale des fünften Teils, nur noch vom Schluss in Harry Potter 7.2 überboten werden kann, schleppt sich der Film etwas unüblich über die Anfangsphase hinaus. In HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX wird vor allem die sogenannte Muggelwelt immer häufiger zu sehen sein. Mit dem Setting des Zaubereiministeriums, was im Übrigen ein sehr imposantes und eindrucksvolles ist, bekam David Yates gleichzeitig die Möglichkeit die Londoner Straßen deutlich öfter in den Film zu integrieren. Ein Faktum, dass einen gewissen Reiz ausmacht, fühlt sich der Zuschauer so für kurze Momente noch ein wenig mehr am Geschehen beteiligt. Es sind vor allem die vielen neuen Schauplätze, wie das eben schon genannte Zaubereiministerium oder beispielsweise der Grimmauldplace, auf die sich der Zuschauer im fünften Teil freuen kann. So gelingt den Machern eine gewisse Abwechslung, die auch dem vierten Teil sichtbar gut getan hat.

Schauspielerisch werden in HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX gleich zwei unfassbare Leistungen geboten. Gerade Daniel Radcliffe gelingt es im finalen Schlussspurt einen brillante Schauspielleistung zu erbringen, die ihm viele womöglich gar nicht zugetraut hätten. In einem mitreißenden Kampf mit sich selbst macht er das ohnehin schon packende Ende zu dem was es ist. Der hilflose, verwirrte aber dennoch so stark wirkende Potter ist eine wahnsinnig eindrucksvolle Figur, die der sympathische Radcliffe genial auf der Leinwand vertritt.
Genauso muss man die Leistung Imelda Staunton´s erwähnen, deren Interpretation der Figur Umbridges enorm glaubwürdig ist und den im Buch beschriebenen Charakter voll und Ganz trifft. Trotz ihrer selbstverständlich sehr unsympathischen Rolle müssen ihre Fähigkeiten gelobt werden, gerade ihr Auftritt im verbotenen Wald ist atemberaubend und genial.


Maybe you don't have to do this all by yourself, mate.“

HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX ist vor allem ein Teil der enorme Gefühle freisetzt. Für einige Menschen bedeutet Freundschaft die Welt. Freunde werden noch vor Familie gestellt. Und wann immer Harry, Ron und Hermine in Teil 5 gemeinsam unterwegs sind, bleibt genau diesen Menschen die Luft weg. Es ist einfach herzzerreißend wenn der mitleidende Blick Hermines über den zitternden Körper Harry´s wandert. Es erwärmt das Herz jedoch wenn die Drei gemeinsam über einen Witz lachen. Harry Potter erzählt mitten aus dem Leben und ist dennoch so besonders, so anders, so unheimlich wertvoll.

Schon nach Teil 5 zeigen sich langsam die ersten Tränen in den Augen. Einmal durch den Gedanke, dass das Ende schon bald erreicht ist, einmal durch die wirklich gelungene und gefühlvolle Inszenierung Yates´, der zu dieser Reihe wie die Faust auf´s Auge passt.

Unterm Strich stellt der fünfte Teil den Anfang vom Ende da, der Ernst der Lage, die Wut die sich in dem Zuschauer aufstaut, all das ist neu. All das ist gut. All die Gefühle, all das ist Harry Potter.


You're the weak one. And you'll never know love,or friendship. And I feel sorry for you.“


Bewertung: 8,5/10


Genre: Fantasy
Originaltitel: Harry Potter and the Order of the Phoenix
Regisseur: David Yates
Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry), Rupert Grint (Ron), Emma Watson (Hermine)
Erscheinungsjahr: 2007
Produktionsland: USA, UK
Laufzeit: 138 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Harry Potter und der Feuerkelch - Teil 4


No spell can reawaken the dead, Harry. I trust you know that. Dark and difficult times lie ahead. Soon we must all face the choice between what is right and what is easy.“

HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH traut es sich nun endlich. Er führt den Prozess, den HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN begonnen hat fort und bugsiert die Reihe um den jungen Zauberer aus der Kinderfilm-Sparte hinaus. Als Resultat erhält der Zuschauer einen deutlich actiongeladeneren, spannenden Fantasy-Kracher.

Das vierte Jahr beginnt, und mit ihm das sagenumwobene und legendäre Trimagische Turnier. Der Ausrichter dieses Jahr wird Hogwarts sein und so steht das Schuljahr auch im Zeichen dieses magischen Wettkampfes. Die Schulen Beauxbatons, Durmstrang und Hogwarts fechten diesen Kampf untereinander aus und schicken jeweils einen Schüler ihrer Schule ins Rennen. In drei unheimlich gefährlichen Aufgaben müssen die Auserwählten Schüler bestehen. Alles freut sich auf einen spannenden Wettkampf, bis der Feuerkelch plötzlich einen vierten Teilnehmer ausspuckt – Harry Potter.

Als sich die Schlange Nagini in den ersten Sekunden über den dunklen, gruseligen Friedhof, vorbei an modrigen Grabmälern und abgestorbenen Pflanzen hinauf in das alte Haus Voldemorts schlängelt, kann der Zuschauer schon erahnen in welche Richtung dieses neue Abenteuer gehen wird. Als Harry schweißgebadet aus seinem Traum erwacht wird einem endlich bewusst: Wir haben es jetzt langsam mit jungen Erwachsenen zu tun. Gefühle wie Liebe und Zuneigung werden nun beispielsweise in Form des Abschlussballes schon etwas deutlicher angedeutet und grundsätzlich scheint die Eitelkeit die das älter werden mit sich bringt nun vollends in die Reihe integriert worden zu sein. Gerade Emma Watson durchlebt in diesem Film eine beeindruckende Wandlung und entwickelt sich langsam aber sicher zu einer der schönsten, wenn nicht der schönsten Damen auf diesem Planeten. Rupert Grint sorgt wieder für einige herzhafte Lacher und geht in dieser Rolle bzw. Aufgabe endgültig auf. Es wirkt als hätte sich die Harry-Potter-Reihe in HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH selbst gefunden und nun den richtigen Weg für die weiteren Teile gefunden. Der Werdegang der Charaktere und Figuren wirkt von Anfang bis zu diesem Zwischenstopp harmonisch und stimmig und genau diese Tatsache bekommt der Zuschauer im vierten Teil klar und deutlich zu spüren. Ein Faktum das vor allem auf die herausragende Feder Rowling´s zurückzuführen ist.


I love magic.“

Auch Teil 4 fährt mit einer tollen Kreativität und einer guten Wahl der Settings auf. Kleine Spielereien wie das magische Zelt oder auch die Unterwasserszenen wissen zu gefallen und im Gedächtnis zu bleiben.
Ein weiteres Highlight findet HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH in der Abschlussrede von Professor Albus Dumbledore. Ein Monolog, der gleichzeitig eine Vielzahl an Zitaten bietet, welche allesamt unheimlich tiefgründig und gefühlvoll sind. Auch hier zeigt sich wieder der ungemeine Wert der herausragenden Literaturvorlagen.

An neuen Charakteren sind zwei Figuren besonders hervorzuheben. Zum einen ist das Alastor Moody, der von Brendan Gleeson würdig vertreten wird und eine sehr humorvolle Figur ist, die mit der enormen Screentime welche ihr bereitgestellt wird, gut umzugehen weiß. Zum anderen aber und damit auch gleichzeitig das eigentliche Highlight des Streifens wird Lord Voldemort erneut in die Reihe eingeführt und ist mitverantwortlich, dass das Finale eben so furios wurde wie es letztlich der war. Ralph Fiennes ist hier eine ebenfalls brillante Wahl, der das das britische Muster, dass bis auf wenige Ausnahmen durchgehend verwendet wird, mit seiner Person noch etwas weiterspinnt.

Unterm Strich bietet HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH eine deutliche Weiterentwicklung, einen feinen Mix aus Action, Spannung und Humor und eine Inszenierung aus der Kamera Mike Newells´, die den Harry Potter – Fans und Begleitern deutlich zeigt - ´Ab jetzt wird es ernst!´


My wand, Wormtail.“


Bewertung: 08/10


Genre: Fantasy
Originaltitel: Harry Potter and the Goblet of Fire
Regisseur: Mike Newell 
Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry), Rupert Grint (Ron), Emma Watson (Hermine)
Erscheinungsjahr: 2005
Produktionsland: USA, UK
Laufzeit: 157 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Samstag, 27. Juli 2013

"Das lügenreichste Filmposter, das du je sehen wirst" - Evil Dead [2013]

(2013) / US / Laufzeit: ca. 91 Minuten /  FSK: 18 / Horrorfilm
'Mhmm, lass mich mal überlegen: Dieses Mädchen stand vor einer guten halben Stunde vor mir und unseren restlichen Freunden, schrie dass wir heute Nacht alle sterben werden, und kotzte Olivia, dem netten Mädchen das nur helfen wollte, volle kanne ins Gesicht. Danach ist sie ja auch noch auf grausame Weise gestorben, nachdem sie natürlich versucht hat, diesen einen Kerl abzustechen. Den Namen habe ich vergessen, mir ist nur noch in Erinnerung geblieben wie dieser Volltrottel laut aus dem Buch vorgelesen hat, welches mit Stacheldraht eingewickelt wurde und in welchem steht,  dass man nichts daraus aufschreiben oder laut vorlesen solle. Dieses Mädchen, welches ein klitzekleine bisschen so rüberkommt, als ob es vom Teufel besessen sei, hat damit doch bestimmt nichts zu tun. Und jetzt ruft sie aus dem Kellerloch nach Hilfe, die kleine Psychotante die vorhin schonmal ihre Gesichtsfarbe geändert und in einer anderen Stimmlage geflucht hat. Jap, ich habe alle Vor- und Nachteile abgewägt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es absolut gar nicht dämlich ist, auf ihren Hilferuf einzugehen, in den dunklen Keller hinunter zu steigen, und zu schauen, ob wirklich nicht alles in Ordnung bei ihr ist.'

Liebe Leser und Leserinnen, jetzt lasst uns mal raten, wie schlau ihre Entscheidung denn nun war und ob die Olle aus dem Keller ihr nichts getan hat. Ich denke, da kann ich mir eine Auflösung sparen, so blöde wie die Menschen aus diesem Film dürfte der Großteil von mp jetzt hoffentlich nicht sein. Ernsthaft, ältere Horrorfilme hatten ja noch einen gewissen Charme indem sie mit, sagen wir mal, durchschnittlich intelligenten Auserwählten aufgewartet haben, doch heutzutage tut es einfach nur noch weh, vor allem wenn der IQ-Wert der Protagonisten schon in den Minusbereich rutscht. Aber genug gemeckert...oder auch nicht, denn als nächstes bitte ich darum, Splatterfilme solchen Ausmaßes nicht mehr als Horrorfilm zu betiteln. Ich habe mich sowieso schon immer gefragt, warum man hier nicht in zwei Genres aufsplittet, denn Filme dieser Art erzeugen bei mir (und bei dem Großteil der restlichen Menschheit) keine Angst, was bei Horrorfilmen üblich sein sollte, sondern Ekel. Und ein ekelerregendes Gefühl im Bauch ist kein Zeichen eines guten Horrorfilmes, sondern eines dafür, dass man grade einfach ein Riesengemetzel auf der Leinwand sieht, das keine Gänsehaut, keinen Grusel, kein Ich-versteckt-mein-Gesicht-unter-der-Decke-Feeling hervorruft. Der eigentliche Sinn wird da einfach verfehlt.

Es ist unendlich traurig, dass es immer schwieriger (bzw. unmöglich) wird, einen guten, modernen Gruselstreifen vor die Flinte zu bekommen. Back to the Roots, please, aber das junge Publikum, dass ja leider die Mehrheit darstellt, feiert ja überwiegend dieses Blutgewichse. 

2/10

Donnerstag, 25. Juli 2013

Ich - Einfach unverbesserlich 1 & 2

(Genre: Animationskomödie / FSK: 0 / Laufzeit: ca. 95 Minuten / Jahr: 2010 / Land: US)

Ich - Einfach unverbesserlich - Teil 1

"Es ist soo flauschig, ich werd wahnsinnig!"

Irgendwie haben solche Filme immer einen Freifahrtschein bei mir. Ich meine, da kann man doch nicht all zu viel falsch machen, packt ein paar knuffige Figuren rein, lasst den Humor so sein wie immer und ihr habt mich. Und die meisten anderen wohl auch. "Ich - einfach unverbesserlich" erfüllt eben diese 2 Kritikpunkte: Die Minions sind das animierte Highlight seit Jahren und witzig sind sie dazu. Man punktet also bereits mit den kleinen Nebendarstellern schon mehr als genug. Das Gru, der etwas andere Bösewicht und die Kids, die in sein Leben treten, ebenfalls nichts verkehrt machen, ist eigentlich 'nur' das i-Tüpfelchen. Das die Story dagegen etwas abstinkt, wobei der Klau des Mondes gar nicht so uninteressant klingt, ist (mal wieder) relativ egal. Charme ist einfach DAS Stichwort hier, denn davor sprüht der Film. Charme wird vermittelt, das Kind in einem erweckt: Wer wollte, nachdem er den Streifen gesehen hat, keinen kleinen gelben Freund, der anscheinend in jeder Lebenslage seinen Spaß hat? Wer wollte nicht diese coole Einfrierkanone haben? 


Fakt ist: Hier wurde in Sachen "Wir wollen das Herz des Zuschauers gewinnen" alles richtig gemacht. Die Minions, die drei Waisen Agnes, Edith und Margo, der übersympathische Superschurke Gru, selbst der Antiheld Vektor und eigentlich auch ohne Außnahme der Rest zaubern ein Lächeln auf's Gesicht und mehr will man bei so einem Film doch auch gar nicht. Und keine Angst: Bei dem 0815-Storypunkt, dass der böse böse Gru, nachdem er die Kids adoptieren "muss", eine 180° durchmacht, kriegt man nicht das kotzen, denn das wurde hier schön schlicht gelöst.

7/10

(Genre: Animationskomödie / FSK: 0 / Laufzeit: ca. 98 Minuten / Jahr: 2013 / Land: US)
Ich - Einfach unverbesslich - Teil 2

"Kleiner Tipp: Nennen Sie ihre Waffe erst beim Namen, wenn Sie sie abgefeuert haben."

Nachdem der Ex-Schurke Gru mit den Kindern warm geworden ist, (naja, sogar viel mehr als das, gleich zu Anfang sieht man, was für eine glückliche, kleine Familie draus geworden ist) wird er aus seiner harmonischen Idylle herausgerissen: Er soll der AVL (Anti-Villain-League) helfen, eine gefährliche Flüssigkeit wiederzu beschaffen. Ein unbekannter Bösewicht hat sie verschleppt. Aber wen interessiert schon die Story: Die Minions sind wieder da!!! Und dieses Mal sogar öfter und witziger als noch im Vorgänger. Das war abzusehen, denn die Reaktion nach dem ersten Teil war deutlich: Minions!!! Gru und Co. sind eigentlich nur Mittel zum Zweck, die kleinen, etwas dämlichen Überraschungseier rocken den gesamten Film. Zwar wurde hier wirklich viel auf die gelben Nebendarsteller abgewälzt, könnte auch sehr gut ein Kritikpunkt sein, doch gefiel mir eben das so ziemlich. Was eher nerven könnte, ist die Lovestory von Gru, die stellenweise etwas erzwungen wirkt. Könnte. Hat's mich aber nicht. Dafür war das Ganz wiedereinmal viel zu charmant. 

Was dem Filme aber etwas schadet, ist Gru. Der ehemalige Bösewicht ist absolut zahm und stellt nun lieber Marmelade her als gerissene Pläne zu entwerfen. Da fehlt ihm jetzt einfach die gewisse Persönlichkeit, die er noch im Vorgänger hatte. Die Kinder sind aber mal wieder goldig, allen voran Agnes die nur mal mit ihren Augen klimpern muss, damit ich ein tiefes "Ooohh!" rausbekomme. Aber das wichtigste natürlich: Minions!!! Das einzige, was man eigentlich in diesen Kommentar packen müsste ist, dass man den Film unbedingt wegen ihnen schauen muss. Punkt. Das ist der Grund schlechthin, die kleinen sind ein unfassbares Phänomen in der Animationsfilmlandschaft. Als sie dann am Ende auch noch gesungen haben, hach... bitte einfach anschauen und sich mal wieder wie ein Kind fühlen.

7/10

Mittwoch, 24. Juli 2013

"It all ends." - Hangover 3

(Genre: Komödie / FSK: 12 / Laufzeit: ca. 100 Minuten / Jahr: 2013 / Land: US)


"The End". Gott sei Dank, schreien die einen, wird so langsam auch mal Zeit, die anderen. Denn selbst die Fans, dazu zähle auch ich mich, haben so langsam genug von der Chaotentruppe mit der Katerstimmung. Das ist aber gar nicht zu kritisch gemeint, 3 Teile sind im Endeffekt doch einfach genug und so eine Komödientrilogie im Ganzen die perfekte Abrundung. Aber kommen wir mal zum interessanten Teil: Wie war das Ende denn jetzt? Anders. Naja, nicht allzu anders, wie manch einer hier so sagt. Anders in der Hinsicht, das Teil Nummero 3 eben mal nicht die Grundstory wie der zweite kopiert hat. Ich finde das eigentlich nur deswegen etwas "schade", weil die Gagrate leiden musste. Vieles musste Actionpassagen weichen, doch muss man sagen, dass diese absolut nicht schlecht und uninspiriert inszeniert worden sind. Da gibt's zum Beispiel die Szene auf dem 'Caesars Palace' - da hat man sogar gezeigt, wie perfekt man Humor mit Adrenalin verbinden kann. 




Der ganz große Witz des Filmes bleibt aber: Zach Galifianakis. Die Macher haben ge- und bemerkt, dass er einfach DAS Markenzeichen der Truppe ist und wohl fast vollkommen für den Spaßgehalt zuständig ist. Deswegen hat man hier auch nur noch auf ihn gebaut - und das erfolgreich. Zwar gerät man nur wegen ihm in krampfartige Lachzuckungen, doch das reicht, denn wer so einen großartigen Humor (jaja, darüber kann man jetzt wieder streiten) an den Tag legt, hat in der Hinsicht auch eine Menge Screentime verdient. Stu ist mal wieder der Spießer und genau das kriegt er auch nach und nach von den anderen reingedrückt, derber als in den anderen Teilen, Phil Mr. Cool und Chow ein kranker, kranker Mensch. Hört sich so an, als ob sich rein gar nichts geändert hat. Stimmt. Teilweise. Denn die einzelnen Rollen wurden hier nochmal bis ins extreme überspitzt. Hätte schief gehen können, ist's aber nicht.



Zwar gibt es in "Hangover 3" keinen wirklichen Hangover, aber nichtsdestotrotz hatte ich mal wieder eine Menge Spaß dank dem derben Humor. Ein unglaublich dämlich nervendes Trio (+ Chow) für die einen, eine lachanfallauslösender Haufen sympathischer Jungs (+Chow) für mich. 

Stu: "Do you even know what’s going on?"
Alan: "Phil’s doing all the work, I’m his assistant, and you’re standing there looking like an idiot.  You just got schooled son!" 


7/10

Dienstag, 23. Juli 2013

Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Teil 3


He was their friend, and he betrayed them. He was their friend! I hope he finds me! Cause when he does, I'm gonna be ready. When he does, I'm gonna kill him!“

In HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN begibt sich Harry zum ersten Mal in die Abgründe seiner eigenen Geschichte. Das Schicksal seiner Eltern wird ein wenig zum Kern der Handlung und so entwickelt sich ein äußerst atmosphärischer dritter Teil, der den vorzeitigen Höhepunkt der Harry Potter – Saga darstellt.

Mit dem neuen Jahr wird Hogwarts von einer allgegenwärtigen Gefahr bedroht, die an einen Namen geknüpft ist – Sirius Black. Dem gesuchten Schwerverbrecher gelang es als als Erster dem Gefängnis Askaban zu entfliehen. Das Ministerium versucht verzweifelt die Geschehnisse herunterzuspielen, doch jedem ist die Gefahr bewusst. Das Jahr in Hogwarts steht im Zeichen des Grimm und Harry muss erneut um sein Leben fürchten. Doch schon bald stellt sich heraus, das nichts so ist wie es scheint.

Harry´s Start in den dritten Teil gleicht auch einem Ende seiner Beziehung mit der Muggelwelt. Als er das Haus der Dursleys verlässt bricht er auch gleichzeitig ein Stück weit mit seiner Jugend und während in den Vorgängern die Muggelwelt irgendwie noch Teil von Harry zu sein schien, bekommt man in HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN den Eindruck, dass Harry diese unbedingt hinter sich lassen möchte.
Der Sprung den der dritte Teil der Reihe im Vergleich zu Teil 1+2 gemacht hat, ist nahezu nicht in Worte zu fassen. Die CGI-Effekte sind für 2004-er Verhältnisse nahezu unbeschreiblich gut und selbst heute ist Harry Potter 3 noch visuell unheimlich überzeugend und einnehmend.
Alfonso Cuarón hat mit seinem Ideenfeuerwerk eine brillante Inszenierung erschaffen, die sich in satten Panorama-Aufnahmen und düsteren Grautönen entlädt. Genau so muss Harry Potter sein! Das Einfangen der Jahreszeiten anhand der peitschenden Weide wird zu einem kleinen Highlight dieses Filmes und begleitet die Symbolik der Zeit, die eine entscheidende Rolle im Streifen einnimmt.


Und so ist HARRY POTTER UND DER GEFANGENE von Askaban prall gefüllt mit Gänsehautmomenten und Szenen, die ins Herz gehen. Mit dem Flug Harry´s auf Seidenschnabel hat Cuarón wohl mit die schönste Harry Potter – Szene aller Zeiten kreiert und einen weiteren magischen Moment auf das Konto von J.K.Rowling gebucht. Auch der erste Patronus-Zauber, sowie die Erscheinung der Dementoren an sich, sind Eindrücke die der Zuschauer nicht mehr vergisst. Der Regisseur hat hier wahrlich gezaubert.


 "Is that really what my hair looks like from the back?"


Wie schon angesprochen verändert sich in Teil 3 wahnsinnig viel. Vor allem die Hauptdarsteller, die mit fortschreitendem Alter auch andere Probleme haben, machen eine enorme Wandlung durch. Daniel Radcliffe der einen unheimlich nachdenklichen Harry Potter mimen muss beweist langsam aber sicher, dass es wohl keinen besseren geben könnte, der die aufregende und gefährliche Reise des jungen Zauberers mit der Blitznarbe tragen könnte. Mit Emma Watson und Rupert Grint bildet er ein Trio, dass sympathischer nicht sein könnte.
Ein weiterer ganz wichtiger Bestandteil des Filmes ist David Thewlis, der mit Professor Lupin eine Rolle zugesprochen bekam, die für den dritten Teil elementar ist. Er ist der vermeintliche Ruhepol des Filmes und sorgt für eine wahnsinnige Ausgeglichenheit. Gerade die Dialoge mit Harry gehören zu den Interessantesten Bausteinen von HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN. Michael Gambon, der im dritten Teil erstmals als Professor Dumbledore zu sehen ist, deutet sofort an, dass er die wichtige Rolle der Vaterfigur mit einer enormen Präsenz einnehmen kann.

Unterm Strich begeistert der Film durch seine wahnsinnigen Bilder, die erstmals beweisen was die Settings für ein Potential in sich tragen, eine spannende und interessante Story und einem Cast der zum wiederholten Mal nach den Worten verlangt: ´Passender geht es nicht.´



Our pain becomes their power.“


Bewertung: 9,5/10


Genre: Fantasy
Originaltitel: Harry Potter and the Prisoner of Azkaban
Regisseur: Alfonso Cuarón 
Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry), Rupert Grint (Ron), Emma Watson (Hermine)
Erscheinungsjahr: 2004
Produktionsland: USA, UK
Laufzeit: 141 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Montag, 22. Juli 2013

Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Teil 2


It is not our abilities that show what we truly are. It is our choices.“

Das zweite Jahr bricht an und Harry kehrt wieder zurück nach Hause. Nach Hogwarts. Doch das neue Jahr steht unter keinem guten Stern. Noch bevor das Schuljahr anbricht ereignen sich seltsame Dinge. Unheimliche Dinge. Man will Harry davon abhalten Hogwarts erneut zu besuchen. Unbeeindruckt davon macht sich der Junge mit der Blitznarbe auf in ein neues Jahr mit seinen zwei besten Freunden Ron und Hermine. Es scheint alles normal zu sein, doch plötzlich wird die Kammer des Schreckens geöffnet und Harry findet sich in einem gefährlichen Abenteuer zwischen Schlammblütern, fliegenden Autos und Riesenspinnen wieder...

Der zweite Teil HARRY POTTER UND DIE KAMMER DES SCHRECKENS wartet mit zahlreichen Neuerungen auf. Sowohl von der Inszenierung als auch von den Charakteren erwartet den Zuschauer einige Veränderungen. Während sich im ersten Teil noch ein eher fröhlicher Streifen im DVD-Player drehte, vermehren sich die Grautöne im zweiten Teil. Die Stimmung wird düsterer, die Gegner monströser und die Handlung geheimnisvoller und mystischer was der Harry-Potter-Reihe grundsätzlich nicht am besten steht. Es sind die farbenfrohen Panorama-Aufnahmen, die Harry-Potter den Glanz verleihen, der ihm so unverwechselbar anmutet. Davon gibt es in HARRY POTTER UND DIE KAMMER DES SCHRECKENS wenig bis gar keine. Grundsätzlich muss gesagt werden, dass auch die zugehörige Buchvorlage das schwächste Glied in der Rowling-Reihe war und somit die Vorzeichen für das Halten des Vorgänger-Niveaus nicht gut standen.

Die Stärken des Teils liegen hier eher im Schauspiel und in der erfrischenden Wirkung der neuen Charaktere. Ginny Weasly, Dobby, Professor Lockhart und Lucius Malfoy um vier davon zu nennen. Vor allem Kenneth Branagh gelingt es in seiner Nebenrolle des Professor Lockharts vollends aufzugehen und dem Film mit seiner Anwesenheit einen kleinen Stempel aufzudrücken. Dasselbe gilt für Jason Isaacs als Lucius Malfoy, der es durch sein Schauspiel schafft, die Bedrohlichkeit, die dem Film anhaftet zu verkörpern. Hier aber liegt das Problem begraben, dass den Zuschauer während des gesamten Filmes nicht so wirklich in Ruhe lassen möchte. Der gefährliche Hauch der dem Film beigelegt wurde, beißt sich doch sehr mit der kindlichen Leichtigkeit, die vor allem durch das Auftreten der drei Hauptdarsteller versprüht wird. Hier muss bei diesem Film Daniel Radcliffe Leistung hervorgehoben werden, der es geschafft hat seinen ungläubigen Blick aus dem Vorgänger abzulegen und an dessen Stelle einen weitaus entschlosseneren und überzeugenderen anzubringen, der seiner Figur deutlich mehr gerecht wird.


Der zweite Teil könnte als deutlich temporeicher angesehen werden, die gefährlichen Situationen mehren sich. Während HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN langsam an die Geschichte herangeführt hat, dringt der Nachfolger nun deutlich gründlicher in die Tiefe ein. Die Geschichte Hogwarts´ spielt eine große Rolle und den jungen Protagonisten wird womöglich zum ersten Mal wirklich klar in welch großen und weiten Welt sie eigentlich Leben.
Ein weitere Entwicklung nahm auch der Handlungsstrang, der die Feindschaft zwischen Malfoy und Potter innehält. Hier wird die Missgunst, welche die beiden Figuren füreinander hegen auf eine sportliche Ebene gebracht, die sich vor allem im Quidditch-Match und im Duellier-Club zeigt. Was HARRY POTTER UND DIE KAMMER DES SCHRECKENS auch fehlt sind die für Filme dieses Franchises übliche Gänsehautmomente. Der zweite Teil lässt sich nicht so einfach genießen wie die restlichen Vertreter der Bande und ist ohne Zweifel der schlechteste Film der Reihe. Meckern auf hohem Niveau.



It's alright Ginny, It's over. It's just a memory.“


Bewertung: 07/10


Genre: Fantasy
Originaltitel: Harry Potter and the Chamber of Secrets
Regisseur: Chris Columbus
Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry), Rupert Grint (Ron), Emma Watson (Hermine)
Erscheinungsjahr: 2002
Produktionsland: USA, UK, Deutschland
Laufzeit: 158 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12