Dienstag, 28. Februar 2012

And the Oscar goes to...


Die Oscars. Der wohl begehrteste Filmpreis überhaupt. Da sollte man doch denken das dort auch nach den besten Filmen überhaupt gesucht wird,  da sollte man denken das die Academy sich wirklich mal einen Kopf macht und sich anstrengt. Doch das ist nicht wirklich so, die Academy ist ziemlich berechenbar, genauso wie dieses Jahr. Kaum eine Überraschung gab es, die hochgehypten Filme, und damit meine ich besonders "The Artist" und "Hugo Cabret", haben genau das bekommen was man erwartet hat, es sind bestimmt keine schlechten Filme, aber man kann es auch etwas übertreiben, vor allem weil es andere Filme und Darsteller in meinen Augen eher verdient hätten.


Aber fangen wir einfach mal an, diese Frau hier hat bereits 17 Nominierungen auf den Buckel und zum 3ten mal darf sie den Oscar ihr eigen nennen. Es gab Standing Ovations, zu Recht, auch ich gönne Meryl Streep den Oscar, für "The Iron Lady" gab es diesesmal den Goldenen Mann, sie wird als "Beste Schauspielerin" geehrt. Gegen den nächsten Oscarpreisträger kann ich auch nichts böses sagen. Und das obwohl ich den Film, in dem er mitgespielt hatte, nicht sonderlich berauschend fande. Das hat also schon was zu heißen wenn der Typ mich trotzdem umgehauen hat. Die Rede ist vom Mann des Abends, den "besten Schauspieler" Jean Dujardin. Männer wie George Clooney, Brad Pitt und Gary Oldman gingen leer aus, denen hätte ich es auch gegönnt, doch die Entscheidung geht klar, ob es nun vorhersehbar war oder nicht. In der Sparte "Bester Nebendarsteller" gab es keine Überraschung, jeder hat damit gerechnet das Christopher Plummer den Preis absahnt - und das tat er auch. Er wäre für mich nicht die erste Wahl gewesen, da hätte ich lieber Nick Nolte den Preis entgegen nehmen gesehen. Aber traurig wie der werte Herr Nolte auf dem Roten Teppich agierte, total bedröppelt lief er da durch und stammelte die Reporter an, da war ich ja schon etwas schockiert. Seine Leistung in "Warrior" schmälert das jedoch nicht. Plummer hat in der Rolle eines schwulen Seniorens in "Beginners" sowieso nicht viel gerissen, wie ich finde. Weiter gehts mit der "besten Nebendarstellerin", dort darf sich eine der Ladys aus "The Help" auf die Schulter klopfen, den Film habe ich noch nicht gesehen, doch schlimm war die Entscheidung nicht. Von Octavia Spencer ist die Rede. Freut mich das es nicht Bérénice Bejo wurde, denn sie fande ich auch eher enttäuschend. Jetzt kommen wir zu der erste Fehlentscheidung. Michele Hazanavicius wird zum "besten Regisseur" ernannt, das ist sowas von übertrieben, ein "Das war ganz nett"-Spruch hätte er bekommen können, aber kein Oscar für diese "Hommage". Diese Auszeichnung zeigt schon das "The Artist" ein hochgehyptes etwas ist, Hazanivcius freut sich jedenfalls das er ohne große Eigenleistung einen Oscar abkassiert. "Hugo Cabret" hat zwar keinen des großen Oscars abgesahnt, doch ganze 5 Oscars der unteren Kategorien konnten ergattert werden: Art Direction, beste Cinematography, Sound Editing, Sound Mixing und Best Achievement in Visual Effects schimpfen sich diese Kategorien, bis auf einen Preis lasse ich Hugo von dannen ziehen, es kotzt mich nämlich sehr an das Hugo auch den Oscar für die Effekte abgestaubt hatte. Ich glaube so ziemlich jeder hoffte(und wusste) das "Prevolution" den Preis einheimst, oder immerhin "Harry Potter"(kein einziger Oscar für diese Über-Reihe!), doch dann kriegt ihn Hugo, klar die Effekte sind bestimmt nicht übel, aber es ist eine Frechheit wenn man die Umstände anschaut. Der nächste große Aufreger: "The Artist" als "Bester Film". Ok, das wusste wohl so gut wie jeder, aber diese Preisverleihung zeigt wie sehr man auf den Oscar verzichten kann, der Film kann von mir aus einen Golden Globe bekommen, aber doch bitte nicht den Oscar, der Preis soll doch bitte nicht gehen der sich, wenn man so will, zurückentwickelt und mit dem Banner "Hommage" glänzt, der Preis soll doch bitte nicht an einen Film gehen der kaum etwas eigenes einfließen lässt und alles von "alten" Stummfilmen klaut, sowas macht mich sauer, sowas ist muss nicht sein. Außerdem gabs auch noch Oscars fürs "Beste Kostümdesign"(ebenfalls total lächerlich, man beachte das "Anonymous" diesen Oscar wirklich verdient hätte) und "Beste Musik"(von Ludovic Bource, ich für meinen Teil fande es eher nervtötend, und nein da spricht nicht der wachsende Hass gegen den Film aus mir). Im Großen und Ganzen kann man da nur den Kopf schüttelm die "besten" Oscars gehen an den falschesten Film überhaupt. Und wenn wir schonmal bei dümmlichen Entscheidungen sind, kommen wir gleich mal zum Oscar für "The Iron Lady". Nein ernsthaft, die kriegen einen Oscar für das "Beste Make-Up", weil die einer Oma(soll nicht abwertend klingen) die Falten weggeschminkt haben?! Wäre ja so als wenn man Bruce Willis Friseur den Oscar als besten Stylisten übergeben würde. So beispielstechnisch. Lächerlich. Da hätte man dann ebenfalls mal "Harry Potter" ehren können. So, den Rest präsentiere ich euch kurz und knackig, vor allem weil ich nun genug gelästert habe und bei den anderen Kategorien eh keine große Ahnung habe:  
  • "Bester ausländischer Film" ging in den Iran für "A Separation"
  • Der Oscar für "Film Editing"durfte an "Verblendung" übergeben werden. 
  • Als "bester Dokumentarfilm" wurde "Undefeated", und nicht wie viele hofften die deutsche Doku "Pina", geehrt. 
  • Wie man es nicht anders erwarten konnte, ist "Rango" als Sieger aus der Kategorie  "Best Animated Feature Film" hervorgegangen. 
  • Will Ferrel und Zach Galifianakis präsentierten mit einem Paukenschlag den Oscar-Gewinner in der Kategorie "Bester Original Song": Brett McKenzie für "The Muppets"
  • Der Oscar für "bestes adaptiertes Drehbuch" ging an  "The Descendants" - präsentiert von Mrs. Schlauboot, Angelina Jolie. 
  • Oscar-Gewinner 2012 in der Kategorie "Bestes Original Drehbuch" ist Woody Allen für "Midnight in Paris"
  • Der Goldjunge in der Kategorie "Live Action Short Film" ging an "The Shore"
  • Bestes "Documentary Feature" ist "Saving Face"
  • Sieger in der Kategorie "Best Animated Short Film" ist "The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Fellmore".
Alles in allem eine eher Überraschungsarme Vorstellung, spannend ist anders und wer sich nicht durch die Nacht quälen wollte um die Oscars zu schauen hat genau das richtige getan, nämlich geschlafen.  

6 von 10 Punkten für die Show, 1 von 10 Punkten für die Academy.


Sonntag, 26. Februar 2012

Stirb langsam 1-3



Stirb langsam. An sich ist an dem deutschen Titel ja nichts auszusetzen, da sich „Stirb schwer“ doch etwas dämlich anhört. Aber ich hätte da noch den Vorschlag: „Stirb du Sau!“, das wäre in Verbindung mit dem Spruch "Yippie ya yay Schweinebacke!" doch wirklich tiefsinnig. Wie auch immer, der Titel passt und zieht diesen Topfilm nicht in den Dreck, nach Actionreihen wie Die Bourne Trilogie oder die Mission: Impossible Reihe, hat mir „Stirb langsam“, und somit der Auftakt einer hoffentlich weiterhin umwerfenden Reihe, sehr viel Spaß gebracht. Ich weiß das man die Filme nicht unbedingt vergleichen sollte, dort geht es zum Beispiel um Agentengeschichten, doch zumindest im Bereich Action hat Bruce Willis mir eindeutig mehr gefallen als Matt Damon und Tom Cruise zusammen. Man hat sich auch nicht zu viel vorgenommen, man musste den Protagonisten nicht drei Mal um die Welt schicken um mit schönen Bildern zu beeindrucken, hier steht der Fox Plaza, ein Hochhaus, im Fokus, und von dort wird sich auch nicht wegbewegt. Na gut, einen Abstecher auf den Parkplatz gibt’s auch, aber das war’s dann auch schon. Der Typ der mich bei Laune gehalten ist für mich einer der ganz Großen unter den Sympathiegiganten: Bruce Willis. Er ist auch nicht unbedingt der, der auf tiefgründige Dialoge steht, doch lockerlässige Sprüche kriegt man immer geliefert wenn er den Mund aufmacht. Undenkbar das ursprünglich Richard Gere für die Rolle vorgesehen war. Zumindest für mich. Bruce macht den John McClane wie man es sich wünscht, als Gegenspieler gibt’s keinen anderen als Alan Rickman. Jap, bevor er nach Hogwarts gegangen ist war er Terrorist.

Die Story ist dünn, interessiert aber nicht unbedingt bei einem Actionfilm, noch weniger interessiert es wenn man dann noch von einem intelligenten Bösewicht überrascht wird, denn Alan Rickman als Hans „Jack“ Gruber (der Name Hans ist nur in der Originalversion vorhanden) erstaunt mit Cleverness und gleichzeitig der notwendigen Kaltblütigkeit. Zwar sind die Mitstreiter Gruber`s nicht unbedingt die hellsten(nebenbei, es sind deutsche, wie rassistisch!), doch dafür kommt es immer wieder zu lustigen Konfrontationen mit ihnen und McClane.

„Stirb langsam“ ist eigentlich der perfekte Weihnachtsfilm, ich hab nichts gegen die kitschig klischeehaften Weihnachtsfilme die jeder kennt, doch so ein Actionkracher fällt da auf, und das positiv. Wenn dann im Abspann auch noch „Let it Snow“ erklingt weiß man, dass McClane grade eine Weihnachtswunder geschaffen hat.  John McTiernan vollbringt einen Elitevertreter des Actiongenres, mit Raffinesse und hochgradig spannender Action macht man mit McClane Jagd auf böse deutsche Terroristen, und wenn man dann noch so viel Klasse hat auch noch Ironie miteinzubauen, ja dann hat man einen wirklichen tollen, und vor allem unvergesslichen Film geschaffen.

"Now I have a machine gun. Ho-Ho-Ho."

8/10






Und jährlich grüßen die Terroristen, wieder einmal kriegt John McClane verpackte Adrenalinbomben zu Weihnachten geschenkt. Der arme Kerl darf denselben Mist nochmal durchmachen – dieses Mal darf er zumindest eine Jacke und Schuhe tragen. Tolles Weihnachten! Fast, denn die Terroristen sind von seiner vollständigen Bekleidung nicht wirklich eingeschüchtert. Dieses Mal geht’s an einen Flughafen, es gibt also einen Kulissenwechsel, doch das Grundgerüst bleibt aus dem ersten Teil erhalten, man merkt das Renny Harlin viel von seinem Vorgänger John McTiernan „abgeschaut“ hat, doch damit meine ich nicht das „Die Harder“(meine Fassung hier wäre: Stirb langsamer Schweinchen Babe!)(herrlich dieser Witz, oder?))kaum etwas eigenes einfließen lässt, vielmehr benutzt man einfach nur das Prinzip mit dem man schon in Teil 1 Erfolg gefunden hat, plus kleine neue Überraschungen, und liefert den Fans eine gekonnt umgesetzte, wiedermal extrem Testosterongeladene und spaßige Actionexplosion vom feinsten. Jedoch merkt man das Regisseur Harlin nicht McTiernan ersetzen kann, was mir an Teil 1 sehr gefallen hat war die Figurenzeichnung des Bösewichts, die bleibt hier aus, man dürfte den Oberschurken Colonel Stuart(William Sadler) des Öfteren missverstehen, denn hinter dem Charakter steckt mehr, wird eben nur nicht so deutlich. Das dürfte dann aber auch schon der einzige Kritikpunkt sein, denn Schwächen werden nur dort bewiesen. Über John McClane kann man einfach nichts Schlechtes sagen, seine Persönlichkeit wird 1a weitergeführt, Bruce Willis liefert als überlasteter, unfreiwilliger Held mal wieder derbe Sprüche à la "Auf was reagieren Ihre Metalldetektoren zuerst? Auf ihr Blei im Hintern oder die Scheiße im Gehirn?" und echte Action. Der Kerl hat anscheinend so viele Leben wie eine Katze, bin gespannt welche Terroristen es schaffen den Status „Stirbt langsam“ in „Tot“ zu ändern, leicht wird es nicht.
Weihnachten ist zwar schon lange vorbei, doch es fehlt nur noch ein Weihnachtsbaum im Raum während man den Film schaut und die Atmosphäre wäre perfekt.
Es war im vornherein klar dass es kaum möglich ist die Klasse des ersten Teils zu halten, doch Renny Harlin hat bewiesen das er auch unter gewaltigem Druck eine knallige und würdige Fortsetzung abliefern kann.

"Alles ok, ich mache das nicht zum ersten Mal."

7/10



Jetzt wird’s schweinisch. John McClane und John McTiernan, das Traumpaar aus dem ersten Teil hat sich wieder gefunden, und mit mir wurde es zu einem wundervollen Dreier(gespann). John und John sorgen für erstklassiges Actionkino, und ich…naja ich lass den Film eben laufen und den Raum dank der Explosionen und der tollen, dreck- und schweißbeladenen Atmosphäre beben. Bruce Willis als John McClane darf sich endlich mal richtig die Beine vertreten, anstatt nur in einem Hochhaus oder an einem Flughafen Terroristen zu jagen, darf er dieses Mal den Großteil New York`s zu seinem Spielplatz machen. Emotional hängt der Zuschauer sogar ziemlich tief drinnen, denn es geht nicht um das Leben Büroangestellter oder um Flughafengäste/personal, John und die New Yorker Polizei haben die Nachricht bekommen das eine gewaltige Bombe in einer Schule versteckt ist, in welcher genau wird natürlich nicht gesagt. Somit stehen ziemlich viele Kinderleben auf dem Spiel, da bangt man als mitfühlender Mensch natürlich noch mehr. Die Aufgabe wäre leichter zu lösen wenn die Terroristen doof wären, doch ganz nach McTiernan Manier punktet der Film wiedermal mit cleveren und zugleich smarten Gegnern, mindestens so genial wie im ersten Teil entsteht das Duell John McClane(und dieses Mal wird ihm ein echter Kumpane an die Seite gestellt, verkörpert von Samuel L. Jackson) gegen die Bösen. Ebenfalls hat mich gefreut das man McClane`s Persönlichkeit etwas erweitert hat, der Ehemann mit Kindern verwandelt sich in einen Alkoholiker der suspendiert wurde und seine Familie verloren hat, das wird zwar nicht wirklich mit in die Geschichte eingebaut, doch zeigt das, dass man sich nicht nur mit der Action befasst hat. Für die Rolle des Antagonisten hat man Jeremy Irons genommen, und die Rolle wurde einfach perfekt besetzt, der Typ beherrscht die nötige Kaltschnäuzigkeit und gleichzeitig diese sympathische Ader die eine Person interessant macht. Gut das Sean Connery und David Thewlis die Rolle nicht wollten. Wie gesagt ist auch Jackson, und somit ein Sidekick, mit am Start, und obwohl ich nicht sagen kann ein großer Fan von ihm zu sein, kann ich nicht verleumdnen das es Spaß gemacht hat ihm zuzuschauen. Einfach klasse gecastet.

Vor allem 1a weil jeder von ihnen eine Nase voll vom Topf der Ironie geschnupft hat, das hat mir zumindest im zweiten Teil gefehlt. Zwar ist es etwas traurig das der Teil nicht zur Weihnachtszeit spielt, doch man kann eben nicht alles haben, es war jedenfalls schade dieses Mal nicht „Let it Snow“ im Abspann zu hören. Was ebenfalls nicht zu hören ist, ist die typische deutsche Synchro von Herrn Willis, die neue passt irgendwie nicht, die neue will man nicht akzeptieren, das ist wirklich mal ein Film wo ich ganz klar zum O-Ton rate, außerdem ist nicht einmal der Spruch „Jippie-Ya-Yeah, Schweinebacke“ zu hören, dafür kriegt man Schweinenasensprüche ins Ohr geprügelt(im englischen gibt’s den Originalspruch). Also hier hat man wirklich mehr Spaß wenn man auf die Synchro verzichtet.


"Wer jagt denn um Himmels Willen ein Kaufhaus in die Luft?!" - "Du hast wohl noch nie Hausfrauen beim Schlussverkauf gesehen." 

7.5/10 


Kaum eine neuwertige Reihe dieser Art kann mir erzählen auf einem durchgehend hohen Niveau zu spielen wie hier, was man hier geliefert bekommt ist das was man auch verlangt: Bombastige Action + viele Extras. John McTiernan und Renny Harlin haben mit Schauspielern wie Bruce Willis, Samuel L. Jackson, Alan Rickman, Jeremy Irons und vielen mehr eine top Actiontrilogie gebastelt. Ich habe bewusst den 4ten Teil außen vorgelassen, weil ich finde das diese drei Filme den klassischen Actionfilm der 80er und 90er Jahre darstellt und der vierte eine neue Machart anstrebt. Also: Anschauen wer auf die gepflegt guten alten Actioner steht!

Freitag, 24. Februar 2012

Der Maschinist



Das rechte Auge. Nicht ausgeruht seit über einem Jahr. Das linke Auge. Will sich einfach nicht endgültig schließen. Trevor Reznik kämpft sich von Tag zu Tag. Ohne Schlaf. Ohne wirklich etwas zu essen. Der gebrochene Mann, dessen Skelett präsenter als die Haut darum herum ist. Wer ist dieser Mann? Was ist geschehen? Ruhe. Nichts als Ruhe ersehnt er, ruhige Minuten in denen er Schlaf findet. Doch jemand will das nicht. Es scheint wie ein Fluch. Jeder verschwört sich gegen ihn, erst die Ruhe, dann die Mitarbeiter, dann die Welt. Etwas verfolgt ihn. Ein großes graues Monster. _ _ _ _ E R. Er kann sich davor nicht verstecken. Er muss sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben. Doch was er findet ist mehr als das. Es ist die Erfüllung. 

Ein normaler Thriller oder ein seelischer Psychotrip? Ein akzeptabler Protagonist oder ein beeindruckender Antiheld? Eine dröge Erzählung oder eine atemanhaltende Geschichte? Bei „Der Maschinist“ kommt man ins diskutieren. Ein weiterer überflüssiger Streifen in diesem Genre oder etwas Besonderes? Ich komme auf zweiteres. Die Schwächen die der Film mit sich trägt sind nicht zu verstecken, vor allem das Ende leidet darunter das man viel zu schnell darauf schlussfolgern kann was hier los ist. Doch bleibt „Der Maschinist“ eine Reise in die krankhaft verzerrte Seele des Trevor Reznik. Minute für Minute, Schritt für Schritt geht man weiter in ihn herein, erforscht das was ihn von innen auffrisst. Viele kleine Details, Details die von mir aus noch kleiner hätten sein können, die gekonnt im ganzen Film verstreut wurden, deuten darauf hin. Der abstoßende Antiheld und sein Unterbewusstsein blicken dich an. Er, fragend. Das Unterbewusstsein, dreckig lächelnd.

Trevor Reznik. Ein Typ an den ich nur schlechte Gedanken zu vergeben habe. Christian Bale. Ein Typ den ich in meine Arme schließen möchte und den Oscar überreichen will. Er hat sich mit seinen vielen abstoßenden Rollen in mein Herz gespielt, das haben bisher sehr wenige geschafft. Für das nicht perfekte Drehbuch kann er nichts, doch er selbst ist über sich hinaus gewachsen.
Dieser Film spricht so gut wie jeden an, jeder hat so ein Monster in sich, nur manche können es besser verstecken. Zum Vorschein kommt es jedoch irgendwann immer. Diese Psychostudie, die auch einem selber helfen kann, verdeutlicht das. 

„Guilty.“

7.5/10

Kino in Spielform:


Nathan Drake, der Indiana Jones der Spielewelt. Das ist der Grund warum ich mir das Spiel besorgt habe, überall wird einem ein interaktives Abenteuer á la Indy versprochen. Das kann ich gleich zu Anfang sagen: Jeder Indy Fan der eine Konsole zu Hause stehen hat sollte, nein, muss sich an diese Reihe bzw. diesen ersten Teil der (bis dato) Trilogie machen. Nathan Drake ist zwar nicht Indy, logisch da niemand Indy nachmachen kann,  doch ist er genau aus dem gleichen Holz geschnitzt und spielt zumindest Geschichtentechnisch auf dem gleichen Level. Sollte es dazu kommen das die Reihe verfilmt wird, wovon ich schwer ausgehe(das Geld muss fließen!), kann man natürlich noch besser vergleichen. Aber nun mal weg von Indiana Jones, nur mit ihm in ein Bild gedrängt zu werden hat Nathan nicht verdient, der Schatzjäger hat es faustdick hinter den Ohren und dank seiner verdammt coolen und glaubwürdigen Charakterzeichnung ist das Spiel ein unvergessliches Spieleerlebnis. Was treibt der Kerl eigentlich? Wie gesagt, er ist Schatzjäger, doch was für eine Art Schatz jagt er denn? Den heiligen Gral? Excalibur? Sucht er vielleicht nach Atlantis? Nein, es geht um etwas das wohl nur die Geschichtsfanatiker kennen dürften, Nathan macht sie auf die Suche nach El Dorado, der  Goldenen Stadt. Die Fährte zu dem Schatz nimmt er auf als er den Sarg seines Nachfahrens Sir Francis Drake birgt, in dem ist lediglich sein Tagebuch zu finden. Das aufregende Abenteuer und somit auch die Suche beginnt. Bevor ich weitermache, muss ich erstmal mich und natürlich auch euch in die richtige Stimmung bringen:

 

Die Legende von El Dorado ist auch in Wirklichkeit vorhanden, Existenzbeweise gibt’s ebenfalls, ebenso wie den englischen Freibeuter Sir Francis Drake. Doch natürlich bleibt es nicht nur bei der Suche, vor allem bleibt’s bei keiner ruhigen Suche, ganz der Manier des Genres pfuschen andere, nicht so nett gesinnte „Forschungsteams“ dazwischen, verblüffende Entdeckungen lauern an jeder Ecke. Man kombiniert funktionierende Elemente, in der Third-Person- Ansicht ballert und rätselt man sich Richtung El Dorado, Eingewöhnungszeit gibt es in zweierlei Hinsichten nicht. Zum einen ist die Steuerung selbst für Spielanfänger(„Uncharted“ war treffenderweise auch noch mein erstes Spiel für die PS3) sehr leicht zu lernen, bereits nach der ersten Spielstunde dürften die Bewegungen locker von der Hand fallen. Zum anderen fesselt die Geschichte sofort, kein ödes Rumgeplänkel,  man ist sofort im Geschehen und weiß gar nicht recht wie einem geschieht. Die Charaktere, es gibt nämlich nicht nur Nathan, gewinnt man sofort gerne, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sonderlich außergewöhnlich erscheinen. Es gibt, wie immer darf keine Frau fehlen, die Reporterin Elena Fisher und Nathans Freund Victor Sullivan. Antagonisten gibt’s ebenfalls ein paar, doch sind diese nicht so erwähnenswert, vor allem weil ich sie für meinen Teil nicht äußerst faszinierend oder gar erinnerungswürdig  halte. Das genaue Gegenteil trifft auf die Gegner zu die erst im späteren Verlauf dazu kommen, aber soll ich Spoilern, soll ich es tun?


Ich tu es einfach mal und setz hier und jetzt für die nächsten Zeilen eine SPOILERWARNUNG: Denn in Uncharted geht nicht alles mit rechten Dingen zu, das merkt man spätestens dann wenn Dämonen einem am Arsch hängen. Denjenigen die weitergelesen haben und das Spiel noch spielen wollen hab ich vielleicht den Schock genommen den sie sonst bei der Entdeckung bekommen hätten, aber glaubt mir, das ist kein Verlust. Sobald die netten Kerlchen mit in den Spielverlauf einsteigen wandelt sich das sonst von der Dschungelatmosphäre ernährende Spieleerlebnis in einen kleinen Horrorschocker, für Schisser wie mich genau das Falsche. Ich bin da wirklich sehr empfindlich und hab da schwere Minuten erlitten. Dank der hochauflösenden Bildqualität kriegt man den Schrecken auch noch in HD präsentiert. Wie es jedoch dazu kommt das Dämonen auftauchen verrate ich nicht, denn das würde sehr viel Spaß wegnehmen. Schlecht rüberkommen tut es nicht mal, das habe ich zumindest im Nachhinein gemerkt.
SPOILER ENDE.


Ein paar Worte hatte ich zu der Spielewelt schon verloren, wie gesagt ist das Design umwerfend(für mich PS3-Jungfrau damals ein tolles Erlebnis), die einzigartige Atmosphäre und die Liebe zum kleinsten Detail sind eine pure Freude, da hat sich Naughty Dog nicht lumpen lassen. Typisch für so ein Spiel gibt es keine offene Welt, man läuft schnurstracks seine Geschichte ab, ist für diese Spieltypische Art aber auch in Ordnung, doch da ich ein Liebhaber der Open-World Games bin, wäre ich gerne mal durch den Dschungel gerannt. Und wenn ich so recht überlege, hätte das bei dem Spiel auch funktionieren können, aber nun gut, das wäre ziemlich viel Arbeit gewesen. Die Schwierigkeitseinstellung ist ebenfalls optimal, „Normal“ ist auch wirklich normal und fordert dem Spieler nicht zu wenig, aber auch eben nicht zu viel ab. An dieser Stelle muss ich auch mal die künstliche Intelligenz loben, die Gegner agieren nicht zu dämlich, gehen in Deckung, versuchen mich von der Seite anzugreifen etc. Kleine Patzer gibt’s aber auch hier, manchmal stehen Gegner ohne jegliche Reaktion rum und warten nur darauf eine Kugel verpasst zu kriegen. Kampfoptionen gibt’s ebenfalls, die altbewährten „Hau drauf!“ und „Schieß drauf!“ Aktionen befördern einen durch den Dschungel, dazu kriegt man eine nette Waffenauswahl, aber eben auch nicht so ausufernd wie bei Spielen wie Call of Duty. Was Uncharted sehr authentisch macht ist, das Nathan all das tun kann was man auch machen können sollte, neben Sachen wie klettern kann er auch schwimmen, und schwimmen ist in einem Spiel nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Ebenfalls gibt’s keine unsichtbaren Wände, wenn man auf den Abgrund zuläuft fällt man auch rein. Bei manchen Stellen ärgerlich, doch immer noch realistischer als wenn man gegen etwas Unsichtbares läuft. Gegner gibts zahlreiche, manchmal so viele das man sich fragt wo die sich die ganze Zeit auf der kleinen Insel verstecken konnten, doch regt das einen eigentlich nur auf wenn man kurz bevor man eine Salve überstanden hat, stirbt und nochmal alles neu machen darf.


Uncharted ist bestimmt nicht frei von Fehlern, ein einziger Höhepunkt ist das Spiel ebenfalls nicht, auch sitzt man nicht allzu lange an dem Game, dennoch bietet es kompakten Spaß mit einer wirklich packenden Story(über die ich bewusst nicht sehr viel verraten habe) und einen  sympathischen und vor allem "echten" Helden. Bin gespannt wie die nachfolgenden Teile sind, steigern darf man sich gerne, doch zu Recht wird auch der erste Teil so hoch gehandelt. Indy wäre stolz auf seinen „Sohn“, denn er hat die Thematik des Ärchaologieabenteuers herausragend umgesetzt.

8/10

Donnerstag, 23. Februar 2012

Das Beste kommt zum Schluss



Zwei Götter die im Sterben liegen und einmal all das machen wollen was sie bisher verpasst hatten. Morgan Freeman und Jack Nicholson, als Schauspielgötter kann man sie gerne bezeichnen, dafür haben sie auch eine Menge geleistet. Nun spielen sie Seite an Seite sterbende Krebspatienten, der eine ist reich wie Dagobert Duck, der andere ist nur ein durchschnittlicher Automechaniker. Obwohl sie ziemlich unterschiedlich sind, oder eben aufgrund dessen, freunden sich die beiden an. Nur noch ein knappes Jahr haben beide, also wird beschlossen nicht nur vor sich hinzusterben, sondern die sogenannte „Löffel-Liste“-abzuarbeiten(Löffel-Liste aufgrund des Sprichwortes „den Löffel abgeben“). Und so etwas sollte jeder machen. Jeder sollte im Leben das getan haben was er sich schon immer gewünscht hat, was er denkt das man gemacht haben sollte. Zwar hat nicht jeder die Finanzierungsmöglichkeiten wie die werten Herren hier, doch die Erfüllung bestimmter Träume ist meist unbezahlbar. 

Ganz klar geht der Film ans Herz, man kann nicht anders als Grinsen wenn man die zwei Freunde sieht wie sie das letzte Mal im Leben Spaß haben, wie sie nochmal ihr Leben auskosten. Klar kommt hier auch wieder das Klischee auf das der schwarze Mann der Arme ist, doch über so etwas sollte man auch mal hinweg sehen können. Rob Reiner weiß was er tut, seine Filme rühren meistens bis immer, sein absolutes Meisterwerk „Stand by me“ kriegt er aber mit dem Film hier nicht ansatzweise vom Thron gestoßen, denn „Das Beste kommt zum Schluss“ bleibt einfach eine nette  Komödie über das Leben mit dramatischen Zügen die man schon viel zu oft gesehen hat. Nett ist zwar der kleine Bruder vom Arschloch, doch vielmehr ist`s nun mal nicht, ich bezweifle das der Film so gut weggekommen wäre, hätte man die Hauptrollen anders vergeben.

Zwar wirkt so manches ziemlich erzwungen, wie zum Beispiel das Ende, doch kann man das verkraften wenn man mal von der Überzeugung weggekommen ist das die zwei ein Meisterwerk hätten abliefern müssen, außerdem macht die tolle Inszenierung die immer wieder heraussticht vieles wett. Damit meine ich zum einem die Punkte die auf der Liste abgearbeitet werden „müssen“, „Das schönste Mädchen der Welt küssen“ war einer davon, und nein, er küsst kein Topmodel, „Einem fremden etwas Gutes tun“ ist ebenfalls einer meiner Favoriten, die Auflösungen sind mehr als herzlich, doch eine Träne musste ich mir nicht verkneifen, was mir natürlich gezeigt hat das etwas fehlte. Was gefehlt hat ist schwer zu beschreiben, zwar ist der Film liebevoll gemacht worden, doch ist es weniger „Liebe“ als ich es mir erhofft hatte.

6/10

Mittwoch, 22. Februar 2012

Basic Instinct


von Paul Verhoeven, mit Sharon Stone, Michael Douglas

Mr. Verhoeven mit einem Skandalfilmchen der erotischen Art. 1992 ist die Welt noch nicht so offen mit der Sexualität umgegangen, das kann man auf der einen Seite verstehen, denn „Basic Instinct“ wandelt sich oft und gerne in einen Softhardcoreporno. Ja, den Begriff gibt’s nicht mal, aber den darf man hier anwenden, denn Soft in dem Sinne das man nicht allzu viel sieht, Hardcore in der Hinsicht das Michael Douglas und Sharon Stone, die Protagonisten, gerne richtig zur Sache gehen. Bleiben wir doch gleich mal bei den zweien, den berauschend waren sie außerhalb ihrer Sexszenen nicht. Die Nominierungen für die Goldene Himbeere gehen klar, dass sie sie dann nicht bekommen haben ist aber auch ok, gibt schlechtere Leistungen. Sharon Stone war sowieso gar nicht die erste Wahl, ganze fünf Damen hätte man lieber genommen(u.a. Kim Basinger, Michelle Pfeiffer), doch die hatten alle abgelehnt. Eine Szene hat das sensible Publikum besonders empört: Die berühmt berüchtigte „Heb-das-beinchen“-Szene, die Szene in der das Geschlechtsteil der Miss Stone präsentiert wird. Oh, sie wir die digitale Überarbeitung hassen, denn dadurch sieht man es noch besser. Kein Wunder das niemand die Rolle haben wollte, bei solchen Szenen.

Aber im Grunde soll „Basic Instinct“ ja einen Thriller darstellen, der Rockstar Johnny Boz wird mit einem Eispickel erstochen,  gefesselt an seinem Bett wird er gefunden. Klar, das da seine Freundin Catherine Tramell(Sharon Stone) in den Fokus der Polizei, und somit Nick Curran(Michael Douglas) kommt.

Abgesehen davon das der Film ein Skandal ausgelöst hatte, wurde er ziemlich erfolgreich und hat auch andere Regisseure animiert solche Erotikthriller zu drehen. Von mir aus, sollen sie`s machen, doch ich gehöre zu der Gruppierung die so etwas nicht unbedingt in Filmen braucht, denn wie man Sex vernünftig mit einer Story verknüpft, so dass es auch intelligent rüberkommt, wurde bis jetzt selten bis gar nicht erreicht. Zwar kommt viel Erotik vor, ja genau das hatte ich kurz erwähnt, doch ist auch die Story gar nicht so schlecht, da steckt sogar viel Cleverness hinter was mir den Streifen doch etwas schmackhafter gemacht hat. Menschliche Abgründe wurden selten so gut dargestellt, teils faszinierend, teils abstoßend, doch steht’s bei der Wahrheit bleibend. Wenn es um eine Kritik an der Menschheit geht, oder eben darum wie wir ticken, macht Verhoeven meist alles richtig, und diese Botschaft verpackt er auch immer ziemlich ansehnlich.

Ein Klassiker ist „Basic Instinct“ für mich nicht unbedingt, doch kann ich es verstehen warum er im Allgemeinen so gehandhabt wird,  bestimmte Szenen werden ich nämlich so schnell auch nicht vergessen.
6.5/10

Dienstag, 21. Februar 2012

Kleiner Text zu einem großen Meisterwerk:



"Die Wahrheit zu finden ist die wichtigste Aufgabe des Menschen. 
Und die Gefährlichste, welche nur die Mutigsten wagen." -George Langelaan

Die Filmbranche stößt heutzutage Unmengen an Effektbomben und CGI-Geburten aus, Filme mit leicht ersetzbaren Darstellern, Filme mit noch überflüssigeren Story's, Filme mit Dialogen die aus den 'besten' Soaps kommen könnten.

Sidney Lumet dachte sich schon damals, vor knapp 50 Jahren, das man keine großen Special-Effects braucht, oder gar außergewöhnliche Kulissen. Nein. Er hat den Kernpunkt erfasst, man benötigt nur talentierte Darsteller und eine Story die auf den ersten Blick nicht so enorm erscheint, wie sie es dann doch ist. Die Inszenierungen wurden auf das Level "so unspektakulär wie möglich" runtergeschraubt, er hat alles daran gesetzt damit man sich nur um die Protagonisten und deren Dialoge kümmert, damit man aus diesen Dialogen den Spannungsaufbau entnimmt, der milde gesagt nervenzerreißend ist. Henry Fonda und Co. machen ihre Sache unglaublich stark, diese "12 Geschworenen" hatten eine schwere Aufgabe die sie mit bravour gemeistert haben, die Kamera ist nicht einmal von ihnen gewichen und konnte somit jede Sekunde ihrer Glanzleistungen einfangen.
Und obwohl man mit so 'einfachen' Mitteln ein Meisterwerk(ein Wort das ich nur selten benutze) schaffen kann, wird dieses Prinzip (fast) nie genutzt, und das obwohl man bei "Die 12 Geschworenen" ziemlich viel abgucken könnte. 

9/10

Freitag, 17. Februar 2012

Schlechte Fortsetzungen die die Welt nicht braucht:



Wie gerne würde ich diese Inzestkinder mal "We are Family" singen hören, die Idee müsste ich für den 5ten Teil mal einreichen, denn dann kriegt man mal eine Szene zu sehen die man so schnell nicht vergisst. Denn "Wrong Turn 4" ist ein einziges Aneinanderreihen von Klischees und man möchte der Meute nur zu gerne zurufen:"Gebt mir eine 0, eine 8, eine 1, eine 5, und waaaas heißt das?"

Aber so ganz doof sind die Macher ja auch nicht, die wussten nämlich das dieser langweilige Wald irgendwann gewaltig auf die Nerven geht, deswegen suchte man sich hier eine neue Kulisse und da Psychatrien immer sehr gut in Horrorfilmen kommen, hat man sich eben für solch eine entschieden. Innovaaaaativ. Naja was solls, immerhin ist die Atmosphäre da ganz gut, und damit konnte der Film auch etwas punkten. Doch man sollte sich mal im Klaren darüber werden was der absolute Killer eines solchen Horrorfilms ist, der Killer der die gesamt Lust am Geschehen heimtückisch von hinten erdolcht. Ja, genau, es sind immer wieder diese schlag-mich-tot Teenager die anscheinend erst noch auf der Spenderliste stehen und auf ihre Gehirnzellen warten müssen. Da kommt es dann nämlich dazu, das man es lieber sehen würde das, in diesem Falle die Missgestalteten Inzest Kinder, die ganze Meute auf einen Schlag umbringt. Doch leider ist das nicht die Absicht des Regisseurs(oder doch? Ist er vielleicht ein Genie?), und somit ist man den Kernpunkt schonmal absolut falsch angegangen. Wer hier auf der Suche nach einer Geschichte ist kann auch gleich auf die Suche nach den Gehirnzellen der Protagonisten gehen, sagt mir Bescheid wenn ihr was gefunden habt. Ist mir bei solch einer Art Horrorfilm aber sogar relativ egal, also die Sache mit der Story, ich möchte da eigentlich nur deftige Schocker sehen(was man auch bei der 3ten Fortsetzung schaffen 'könnte'). Davon gabs nicht unbedingt viele, denn der Film an sich rutscht eher ins Genre Komödie, deswegen verteil ich für die Lacher ein paar Punkte, auch wenn das ebenfalls nicht die Absicht des Regisseurs gewesen sein dürfte(oder doch? Ist der Kerl echt ein Genie?). Eigentlich sollte man "Nein zu Alkohol" sagen, aber bei solchen Filmen gehts einfach nicht ohne. 

3.5/10



Die erste Antwort wäre vielleicht weil ich auf Schmerzen stehe, also ihr wisst schon, man hört von Fortsetzungen(am besten von bereits verhassten Filmreihen) und man denkt sich eher "muss ich sehen" als "nee, dem geh ich jetzt lieber aus dem Weg". Ok, die meisten werden wohl eher anders denken, aber ich kann nicht anders. Und ich muss zugeben das die ersten beiden Teile, vor allem Teil 2, nichtmal so übel sind wie sie immer gemacht werden, die kriegen auch von mir keine Topwertungen, aber sie liegen schon noch im Normalbereich, denn das liegt daran das Eli Roth nicht alles falsch gemacht hat. Das kann man vom Nachfolgeregisseur, Scott Spiegel nicht behaupten. Der denkt sich nämlich: "Hey, "Hangover" spielte in Las Vegas, war ein fetter Erfolg, "96 Hours" war ein Erfolg, da klauen wir auch ein paar nette Ideen und dieser ganze Horrormist wird doch eh von jedem gefeiert, los Leute lasst uns einen C-Film der Kategorie "Ich produzier den Scheiß mit den schlechtesten Mitteln weil ich weiß das ihr den Dreck eh schaut! Bätsch!" machen.!" In dieser Hinsicht hatte er jedenfalls Recht. Also einen gewissen Erfolg feiert der Film durch diese (derzeit) etwas größere Aufmerksamkeit, der sollte nicht unbedingt in den positiven Bereich rutschen, aber für den Regisseur ists ein Erfolg. Und die Theorie das der Schleudermist immer und immer wieder angeschaut wird geht immer und immer wieder auf. Jaja, das sind meistens die die dann auch "X-Diaries" oder auch "Berlin Tag und Nacht" schauen.

"Hostel 3" macht eigentlich alles falsch was man falsch machen kann(mal abgesehen von den Ideen die geklaut wurden, diese hat man aber auch nur passabel bis mieserabel umgesetzt), das geht alles in die "Saw 3-54" Richtung, Blut spritzt's weniger, absolute unnötige Dialoge die jeden Themenbereich abdecken gibts dafür en Menge. Schauspielerisch brauch man da auch nichts erwarten, Thomas Kretschmann ist noch der Beste von dem Gesocks. Drecksfilm, doch eins weiß ich, Teil 4 wird auch geschaut. 

2/10

Donnerstag, 16. Februar 2012

Kino in Spielform:

Kennt ihr das, wenn man auf etwas gar keine Lust hat, obwohl man es noch gar nicht ausprobierte? Manchen geht es so mit bestimmten Essen, mit Veranstaltungen jeden Ausmaßes – und auch mit Filmen. Ich konnte nie etwas mit dem Western-Genre anfangen, und das obwohl ich mich nie wirklich ran gewagt habe, es klang immer so öde, so veraltet, so monoton. Doch hab ich jetzt eine andere Meinung, nein, nicht weil ich mich endlich mal an einen Western von Clint Eastwood gewagt habe, sondern weil ich dem Genre auf der PS3 näher gekommen bin. Und mit näher gekommen meine ich dass ich dem Western in die Arme gesprungen bin und ihm meine Liebe gestanden habe. Dank „Red Dead Redemption“ und John Marston ist es geschehen, mir wurde eine wunderschöne, alte Welt vorgestellt die ich so schnell nicht mehr gehen lassen werde, in eine Welt wo man mit Lasso und Revolver auf seinem Pferd den Klein- und Großganoven hinterherjagt, in einer Welt wo man nicht als Schreibtischhengst sondern Kopfgeldjäger seinen Unterhalt verdient, in einer Welt…ach schaut hier erst mal rein und ihr seht was ich meine:

 

Kaum fängt das Spiel an wird man auch schon niedergeschossen. „Na toll, das ist ja ein Held.“ ist wohl einer der ersten (und schlussendlich dümmsten) Gedanken die man über seine Figur, seinen Partner haben könnte. Er wacht in einer fremden Hütte auf, verpflegt und nicht tot. Als Retterin stellt sich Bonny McFarlane vor, und dann erzählt der Revolverheld namens John Marston auch schon was das alles auf sich hat: Seine alte Bande hat ihm im Stich gelassen, daraufhin beschloss er der Regierung, die die Bande schon so lange auf den Fersen ist zu helfen – aber das tut er nicht aus freien Stücken, seine Familie wurde von den Beamten entführt und er kriegt sie erst zurück wenn er seine Bandenmitglieder „verrät“ und ausliefert. Doch dafür muss er sie erst mal finden, was gar nicht so einfach ist. Hört sich beim ersten Mal nicht sonderlich außergewöhnlich an, das gebe ich zu. Doch nach etwas hört es sich auf jeden Fall an: Nach einem tollen Abenteuer.


 Zwar musste auch ich als Nicht-Westernfan erst mal überzeugt werden(das wurde ich nach den ersten zwei Spielstunden schon), doch wird man sofort von dem umwerfenden Design und der mehr als realistischen Welt verblüfft, was sich Rockstar Games hier geleistet hat ist einmalig. Das Spielprinzip darf man sich wie bei GTA(die Reihe dürfte wohl jedem bekannt sein) vorstellen, man verfolgt natürlich den roten Faden und möchte das John Marston wieder glücklich wird, doch erledigt währenddessen eine Menge Quests die man von Leuten kriegt denen man immer wieder über den Weg läuft, mal soll man nur durch die Prärie reiten um Blumen zu pflücken, mal darf man der netten Farmerin beim Pferdezureiten helfen, oder man muss auch mal den Revolver zücken und verschwundene oder entführte Personen retten. Wenn man mal keine Lust auf Menschen hat kann man auch einfach mit seinem treuen Pferd losziehen und jagen gehen, zwar bringt Jagden in dem Sinne nichts(Geld hat man im Laufe des Spiels genug), doch Spaß sollte es einigen machen. Wenn man sich aber gar nicht groß bewegen möchte, kann man sich an verschiedenen Minispielen versuchen, da wären unter anderem meine Favoriten: (Würfel)Poker, Black Jack oder auch die guten alten Duelle.


 „Red Dead Redemption“ ist ein Open-World-Game der Extraklasse, manchen wird die Natur vielleicht etwas zu einseitig sein, doch ist das nun mal der Wilde Westen, da gibt’s auch Erdenfleckchen ohne Technologien und Häuser. Und selbst eine ruhige Erkundungsreise durch die Gefilde des Spiels endet meist in einem kleinen Abenteuer, denn es tauchen immer wieder Leute auf die deine Hilfe benötigen. Den Multiplayermodus(der nur Online zu spielen ist) konnte ich leider noch nicht antesten, doch die Vorstellung Online mit einer Bande loszuziehen ist sehr reizvoll.
Man hat sich auch nicht lumpen lassen um den Charakter, den man spielt, interessant zu gestalten. John Marston erzählt nicht viel über sich, das meiste von ihm erfährt man von anderen Schlüsselfiguren. Man fragt sich immer wieder wie dieser von grundauf sympathische Kerl mal auf der schiefen Bahn sein konnte. Doch da man selber den Controller in der Hand hat, und nicht Mr. Marston, kann man auch mal ein Massaker veranstalten. Das bleibt jedoch nicht ohne Folgen, zum einen wird man ganz wie in GTA von der Polizei verfolgt(hier sind’s Marshall`s und deren Deputy`s) und kann verhaftet bzw. erschossen werden. Außerdem schadet es der eigenen Ehre, wenn man sich eine hohe Ehre, durch eben nette Taten, erarbeitet, wird man von der Bevölkerung und den Marshalls großzügiger behandelt, wenn der Ehrenbalken in den Minusbereich sinkt, trifft man auf auf spöttische Blicke, auf Sicherheitsbeamte die schneller den Revolver zücken als üblich – aber auch auf andere Banden die dich dann mit offenen Armen und nicht mit vorgehaltener Waffe empfangen. Es ist also eine Entscheidung der eigenen Moral, wer mal den Frust rauslassen möchte, kann sich auf die dunkle Seite begeben und den Zorn der Gesellschaft auf sich richten, die Haupthandlung wird davon nicht beeinträchtigt.


Da „Red Dead Redemption“, wie ich bereits sagte, ein Open-World-Game ist, kann es auch mal dazu kommen das man längere Strecken auf dem Rücken seines Pferdes verbringen muss. Wer das genießt – schön. Doch für alle anderen gibt es auch ein Schnellreisesystem in bereits entdeckte Städte und Außenposten. Dies geschieht durch die Postkutsche, man kann dann die Reise überspringen, oder mit dem netten Mann der das Gefährt steuert plaudern. Natürlich ist es bequemer einfach auf X zu klicken und zu überspringen, doch sollte man auch einfach mal den Gesprächen zuhören die immer wieder ausgelöst werden, man erfährt so viel Informatives und lustiges, die Dialoge sind wirklich IMMER ein Genuss. Was noch besser als die Dialoge an sich sind, sind die Personen die sie aussprechen. Dieses Spiel kommt schon alleine wegen den Charakteren in den Gameolymp, was hier für Persönlichkeiten entwickelt wurden ist ganz großes Kino in Spielform, wirklich jede Figur hat eine eigene und interessante Geschichte zu erzählen, jede hört man sich gerne an. Und wenn man sich mal einige Gespräche gegönnt hat, merkt man wie dicht das alles überhaupt gestrickt ist. Beinahe alle Charaktere haben etwas miteinander zu tun, und das ist anhand der Fülle der Personen gar nicht einfach zu machen.


Ich bin begeistert gewesen, man hat Liebe zum Detail bewiesen und wollte dem Spieler was für sein Geld bieten. Rockstar hat das Wort „Authenzität“ auf eine ganz neue Weise verinnerlicht. Es werden einem auch kaum Grenzen gesetzt, ich habe ja schon erwähnt was für Möglichkeiten man als John Marston alles hat, aber was ich noch nicht wirklich angesprochen habe ist das Thema „Gefechte“. Die Auseinandersetzungen, und glaubt mir das sind nicht wenige die man im Laufe der Geschichte durchstehen muss, sind absolut genial gemacht worden, man muss Strategie, Taktik und ein ruhiges Händchen beweisen, Genauigkeit ist Trumpf, wenn du dem Gegner in die Arme schießt lässt er die Waffe fallen, in die Beine dann fliegt er hin, in den Kopf…naja ihr wisst schon. Um besser zu zielen gibt es die, ich kann es als meine Lieblingsfunktion bezeichnen, „Dead Eye“-Funktion. Mit ihr könnte ihr für einen bestimmen Zeitraum das Geschehen verlangsamen und mit eurem Zielvisier bestimmte Punkte markieren die angeschossen werden sollen nachdem ihr die Slowmotion wieder abbrecht. Damit kann beträchtlich viel Schaden anrichten, und schick sieht es auch noch aus. Was noch schicker aussieht? Die vielen Möglichkeiten jemanden umzubringen, sich selber umzubringen, sich und sein Pferd umzubringen…jaja, hört sich ziemlich brutal an, ist aber in Wirklichkeit eher witziger als blutrünstig, es gibt da wirkliche viele nette Ideen wie man Unsympathen aus dem Weg schaffen kann.
Es ist auch wirklich toll das das Spiel keine deutsche Synchro(keine Angst, Untertitel sind vorhanden) hat, die englische Sprachausgabe haucht den Charakteren erst wirklich leben ein, verdeutlicht die außergewöhnliche Atmosphäre. Wenn wir schon mal bei der Atmosphäre sind spreche ich auch gleich mal die Musik im Spiel an: Sehr ruhig. Das fällt einem sofort auf. Sehr ruhige Musik die sich in Gefechten aber dramatisch aufspielt. Auch ist sie nur Instrumental, bis auf zwei Lieder(die auch wirklich je nur einmal gespielt werden) hört man keine Sänger/in. Das finde ich schade, denn die gesungenen Lieder die man zu bestimmten Zeitpunkten vorgespielt bekommt, lösen unglaubliche Gänsehautmomente aus.Technisch kann ich Rockstar Games gar nichts ankreiden, sowohl das Steuersystem als auch die Kameraverfolgung war zu jeder Zeit 1a, der Schwierigkeitsgrad „Normal“ ist für Einsteiger ideal, es ist keineswegs zu einfach, man wird desöfteren den Schriftzug „TOT“ betrachten müssen, doch ist alles machbar und somit verzweifelt man gar nicht bis selten. 


AddonUndead Nightmare

Mit dem Addon „Undead Nightmare“ hat Rockstar Games eher seine komische, selbstironische Seite raushängen lassen, hier taucht man in eine Welt mit einer bedrückenden Atmosphäre und einer Armee Zombies – begleitet von einer Tüte Humor ein. Auch hier hat man sich nicht zurückgelehnt, das Design bleibt weiterhin ausgezeichnet, die Zombies an sich sind wirklich creepy und für schwache Gemüter wird es anfangs schwer sich den Horden der Untoten zu stellen. Die Dialoge an sich sind Klasse, zwar nicht auf diese Weise Klasse wie sie es im Hauptspiel sind, doch nimmt man sich hier absolut nichts ernst. Das darf man sich ungefähr wie in „Shaun of the Dead“ vorstellen(wer den Film noch nicht kennt: Nachholen!), der Gruselfaktor harmoniert einfach ideal mit den spaßigen Sprüchen. Die Geschichte ist zwar nicht so einnehmend wie die des Hauptspiels, doch lädt das Addon für einen kurzweiligen Spielspaß mit alten Bekannten ein. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass man hier wirklich nur am Schießen ist. Irgendwann verläuft alles nach dem gleichen Prinzip – einen gewissen Spaß macht es erst wenn man herausfindet was man so alles mit den Zombies anstellen kann. Einzigartig sind hier auch die sogenannten Fabelwesen, da wären unter anderem die 4 Pferde der Apokalypse, die nebenbei gesagt sehr toll designt wurden, und andere typische Wesen wie man sie aus Geschichten kennt, wie z.B. BigfootsEinhörner
Alles in allem eine rundum gelungene Erweiterung in der man eine Menge Spaß mit John Marston und Co. hat, diesesmal eben auf eine etwas andere Weise.


Ich könnte wirklich stundenlang von dem Spiel erzählen denn „Red Dead Redemption“ strotzt vor tollen Details und nicht enden wollenden Überraschungen, das kann man im Grunde gar nicht alles aufzählen, das muss man erleben. Was Rockstar Games hier fabriziert hat ist ein Spiel, man kann es einfach nicht anders umschreiben, der Superlative, ein Meisterwerk in jeder seiner Zellen. Man kriegt eine einnehmende, actionreiche, rührende Geschichte, eine Geschichte verziert mit Sequenzen die direkt aus der Fabrik „Hollywood“ kommen könnten. Jeder der die PS3 sein eigen nennen darf: KAUFEN! Muss man gespielt haben, das ist die Zukunft der Spielewelt, so und nicht anders wird eine Geschichte erzählt. Ich bin gespannt wer und was dieses Spiel toppen wird.

10/10

In eigener Sache:


Zuerst veröffentlicht auf: Moviepielot

Es haben viele Kevins in meine „Jap-die-habens-drauf“-Liste geschafft. Das bestimmt nicht nur wegen ihres Vornamens (ich hoffe doch, dass mein Unterbewusstsein das genauso sieht), sie haben es wegen anderer Qualitäten geschafft, sich einen Platz in meinem Herzen zu reservieren. Deswegen möchte ich sie hier in nicht bierernst gemeinter Weise etwas würdigen und mich imaginär vor ihnen verneigen. 

Bevor ich bemerkt habe, wie viele Kevins ihr Unwesen in der Filmlandschaft treiben, bin ich auf einen der wohl bedeutendsten Kinderfilme überhaupt gestoßen. Er hat mich früh geprägt, da steh’ ich bestimmt nicht alleine da, ihr könnt schon ahnen, wovon ich rede: Genau, Kevin – Allein zu Haus. Der kleine Junge, zu der Zeit ungefähr im selben Alter, der es mit Joe Pesci und Daniel Stern aufgenommen hat, der vor nichts zurückgeschreckt hat, um sein trautes Heim zu verteidigen.
Jap. Da war man als kleiner Hosenscheißer schwer beeindruckt und hat sich in der Fantasie selber ausgemalt wie es wäre, wenn Einbrecher das eigene Haus belagern.
Irgendwann war es aber nicht mehr der kleine Kevin, den ich bewunderte, jedenfalls nicht als einzigen, Hercules trat in mein Leben, jeden Sonntag flimmerte die (Trash)Serie vor sich hin – und ich war dabei. Es war ein Ritual, das ich heute noch ab und zu misse. Das liegt vor allem daran, dass ich Hercules, und damit meine ich die Person die ihn verkörpert, so was von sympathisch und einzigartig im Erscheinungsbild finde. Einige können es sich schon denken, ich meine Kevin Sorbo. Der große starke Held der alles schafft, der es mit jeder Kreatur aufnehmen kann. So sah für mich damals ein Actioner aus, und auch wenn er fast nur in B-Movies mitwirkte (das B könnte man auch gerne durch ein D ersetzen), ich kann mir einfach kein schlechtes Bild von ihm machen, ich meine… es ist Kevin Sorbo!
Kommen wir mal zu Leuten, die die meisten von euch besser kennen müssten: Kevin Spacey, Kevin Bacon und Kevin Costner. Der übliche Verdächtige, der widerliche Bösewicht und Der mit dem Wolf tanzt. Jeder hat seinen Platz in meinem Herzen, das liegt vor allem daran, dass sie für mich allesamt im Schauspielolymp wohnen sollten. Intensiv, packend, überwältigend, Adjektiv, Adjektiv, Adjektiv, egal welche Rolle sie übernehmen, ich habe noch nie eine schlechte Leistung gesehen. Ich würde jetzt auch zu gerne meine Lieblingsrollen von den Dreien nennen – aber es geht nicht. Allesamt haben eine überwältigende Filmografie, in denen (in meinen Augen) nur wenige Blindgänger dabei sind. Kevin Spacey erstaunt mich auch mit seinen Parodien (u.a. von Clint Eastwood, Marlon Brando) und seiner Musik, genauso wie Kevin Bacon (mit seinem Bruder Michael spielt er in der Band „The Bacon Brother“), und Kevin Costner ist engagierter Umweltschützer.

Ebenfalls eine gewaltige Persönlichkeit und die Sympathie in menschlicher Form: Kevin Kline. Der Mann, der anfangs nur im Theater unterwegs war und zum Glück dann auch den Weg auf die Leinwand gefunden hat. Jedes Mal blitzt ein Lächeln auf meinem Gesicht auf, wenn ich ihn in einem Film entdecke, wenn er der Hauptdarsteller ist, ist der Film sowieso sehenswert. Selbst die Goldene Himbeere, die er bekommen hat, lässt die Genialität, die er ausstrahlt, nicht schwächer leuchten.
Von diesen ganzen Giganten möchte ich aber auch mal auf den King of Queens rüberschielen. Ich liebe ihn. Der Humor ist wirklich große Geschmackssache, doch wenn man ihn und seinen Humor mag, kommt man aus dem Lachen nicht mehr raus. Kevin James (oder auch Kevin George Knipfing). Ja, King of Queens läuft seit Ewigkeiten auf Kabel 1 bzw. RTL II in Dauerschleife, doch mir ist das schnuppe. Jede Folge ist köstlich, jede kann ich mir immer wieder anschauen, ohne dass sie an Witz verlieren. Das verdankt man natürlich auch den anderen Charakteren, doch ohne ihn würde der König fehlen. Seine Filme sind nullachtfünfzehn-schablonenhafter-mainstream-Ausstoß, doch selbst diesen Streifen kann ich einen geringen Teil abgewinnen. Dass sie objektiv betrachtet nicht beachtungswürdig sind, ist mir da relativ egal.

Danke für die Aufmerksamkeit,
Euer Kevin.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Ghostbusters

"Haben Sie irgendwelche Hobbies?" 
- "Ich sammle Sporen, Grünspan und Schimmelpilze."

Zeitlos. Was Bill Murray und Co. hier abliefern lässt die Gesichtsmuskeln erschaudern, die Komik die an den Tag gelegt wird, wird vielleicht nicht die neue Generation die (größtenteils) aus kleinen, arroganten Kindern besteht zum Lachen bringen, doch spricht „Ghostbusters“ im Allgemeinen die ganze Welt an und lädt zum mitlachen ein. Der Witz hat pepp, die Charaktere haben es auch, die Dialoge sind allesamt Zitierwürdig und bekommen von mir den Stempel „Prädikat wertvoll“. Die Story bietet nicht viel und doch eine Menge, denn hier werden Geister großartig in eine Komödie mit einbezogen, „Casper“ mochte ich zum Beispiel gar nicht, und dann fällt mir auch schon keine Vergleichswürdige Komödie mehr ein. Zwar wendet man sich auch etwas dem Gruselfaktor zu, doch wird er nicht allzu streng behandelt.

Das Genre „Komödie“ ist toll wenn man einfach nur mal abschalten will und eine herzliche Geschichte sehen möchte, und vor allem das merkt man „Ghostbusters“ an, die Macher hatten Spaß an der Sache und konnten die Reaktion auch beim Zuschauer hervorrufen. Was dazu gehört wenn man einfach abschalten will, ist eine Geschichte die nicht äußerst komplex ist, die Handlung um die Geisterjäger ist auch schnell erzählt, was nicht schnell erzählt ist, ist die Genialität hinter den irrsinnig abgedrehten Charakteren die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Auch wenn gerne Bill Murray zuerst erwähnt wird(ups, schon wieder), sollte man die anderen nicht vergessen, denn was Dan Aykroyd und Harold Ramis da abliefern ist genauso super, jeder dreht irgendwie am Rad und haut einen hammer Spruch nach dem anderen raus.

"Wo führen denn diese Stufen hin?" "Sie führen nach oben!“

Und da ich die Jungs so irgendwie gar nicht beschreiben kann, da man sie am besten selbst erleben sollte, ist es doch schneller erzählt als gedacht. Zwar ging mir die schier grenzenlose Dummheit des Umweltbeamten William Atherton irgendwann auf den Keks, doch lieferte er den Geisterjägern einfach zu viele tolle Vorlagen, so das ich ihm nicht groß böse sein kann. Bewundert habe ich neben dem Witz auch die unglaublichen Special-Effects die heutzutage ganz und gar nicht peinlich sind, sondern eher eine ganz große Menge an Charme versprühen. Mit Sigourney Weaver hat man auch noch was zu sabbern, tolle Frau, ob nun von Dämonen besessen oder nicht. Schaurig schöne Lachparade mit Persönlichkeiten die man so schnell nicht vergisst. So, und jetzt möchte ich euch noch einen der mitreißendsten Ohrwürmer überhaupt mit auf den Weg geben:

“If there's something strange,
in the Neighbourhood,
who you gonna call?
Ghostbusters!”

8/10

Dienstag, 14. Februar 2012

Der Pianist



Ein einsamer, polnisch-jüdischer Pianist der seinem Werk in einer verlassenen Ruine nachgeht und die Ballade Nr. 1 von Chopin spielt, er sieht krank aus, ausgehungert, sein Gesicht ist von der Angst die ihn ereilt gezeichnet. Etwas weiter weg sitzt ein deutscher Offizier auf einem Stuhl und ist sichtlich berührt. Dies passiert zur Zeit des zweiten Weltkrieges. 

Keine Szene die man im normalen Geschichtsunterricht vorgelegt bekommt, keine Szene die in der Welt verbreitet wird. Es war schon immer so dass die deutschen die bösen waren, wieso sollte man das auch anders erzählen, sie sind schuld an dem Krieg. Waren sie. Doch es gibt immer Ausnahmen. So wie hier. Roman Polanski zeigt dies, zeigt das es auch deutsche gab die nicht dem typischen Nazi entsprachen, zeigt das auch nicht alle Juden die Opfer waren. Er fügt sehr viel seiner eigenen Geschichte ein, versucht das was er zu dieser Zeit erlebt hat zu verarbeiten, das merkt man der von Leidenschaft und Hass erfüllten Geschichte an, die Verfilmung der Biographie des Władysław Szpilman geht unter die Haut, durch die Blutgefäße, ins Herz. Die Symbiose aus Leid und Genuss, verpackt in eben solche Bilder die faszinierend, und doch erschreckend sind. Und das ist es doch. Die Zeit eines Weltkrieges, bzw. hier des zweiten Weltkrieges, ist eine die man interessant in Büchern und Filmen zu verstehen versucht, die man versucht emotional nachzustellen – doch wird man es nie schaffen, denn was dort passiert ist kann man einfach nicht nachstellen. Man kann es zwar auf perfekte Weise in filmischer Form präsentieren, so wie es eben früher war, authentisch und ausdrucksstark, doch kommen die Gefühle die man während dem schauen empfindet, niemals denen nahe, die die damals lebenden Verfolgten empfanden.

In eiskalten Bildern, unterstrichen von wunderschön melancholischer Pianomusik, geht man Episodenhaft mit Władysław Szpilman sein Leben in der Kriegszeit durch, doch ist es keine Geschichte über einen Juden der in ein KZ gesteckt wird, es ist eine Geschichte über einen Juden der diesem grausamen Weg entkommen konnte um nur noch einen anderen Pfad des Schmerzes entlang zu schreiten. Auf der Flucht im zerbombten und verlassenen Warschau wird er von der Todesangst vor den deutschen und der quälenden Macht des Hungers verfolgt. Ich könnte mir wirklich keinen anderen als Adrien Brody für diese Rolle vorstellen, er war die perfekte Wahl, er hat sich vollkommen auf die Rolle eingelassen und war für die Drehzeiten nicht länger Brody, sondern Szpilman. Doch ist er nicht der einzige mit dem man mitfühlt, als der deutsche Offizier Wilm Hosenfeld unerwartet vor Szpilman steht fragt man sich wer dieses Mann ist. Warum tötet er diesen Juden nicht? Wieso redet er normal und geduldsam mit ihm? Das darf er nicht! Das ist ein deutscher! Sogar ein deutscher Offizier! Wenn das meine Geschichtslehrerin wüsste. 


 Dieser Mann. Dieser Mann hat meinen größten Respekt. Er hilft Juden, er hilft den "Feinden" des deutschen Vaterlandes, versorgte sie mit Nahrung und das mit der bewussten Gefahr das er erwischt werden könnte. Wilm Hosenfeld ist ein Held dieser Zeit. Zwar wird im Film nur gezeigt dass er Szpilman geholfen hat, doch waren es viel mehr. So wie dargestellt wird das es gute Deutsche gibt, wird auch gezeigt das schlechte Juden gibt. In Form eines jüdischen Ordnungsdienstes werden die Juden auch von eigenen Leuten gefangen und geschlagen.

Zwar erzählen auch andere Filme über diese Zeit die Wahrheit, doch werden dort eben solche Infos meist zurückgehalten. Polanski offenbart diese schmerzvolle Phase mit all seinen Facetten.

"Nicht schießen! Ich bin Pole!"

9/10

Montag, 13. Februar 2012

Die Bourne Trilogie



Die Bourne Identität

Wer oder was ist dieser Mann der ohne Erinnerung aufwacht? Man weiß es nicht, der Mann selber auch nicht. Ohne viele Effekte und übertriebene Explosionen jagt man der wahren Identität des sogenannten Jason Bourne(Matt Damon) hinterher. Zwar stellt sich immer deutlicher heraus das er im direkten Vergleich den anderen Filmagenten ziemlich ähnlich ist, doch merkt man auch dass man Bourne mehr abgewinnen kann. Woran das liegt? Wohl daran das man mit dem gleichen Amnesie Effekt wie Bourne an die Geschichte ran geht. Man weiß nichts über ihn, er weiß nichts über sich, somit erfährt man die ganze Story über nur das was auch er erfährt, der Zuschauer ist dem Sympathieträger, dem sogenannten Helden, näher als üblich und das ist schon etwas Besonderes. Dabei ist es natürlich nicht unbedingt vorteilhaft wenn man Matt Damon sowieso schon nicht mag, doch muss man sagen dass er hier seiner Figur eine beachtliche Tiefe verleiht, was gar nicht so einfach ist.


Doch wie der Film auf mich wirkte hört sich schon nicht mehr so blumig an, in meinen Augen hat Regisseur Doug Liman die Figur „Bourne“ total verbraten und in einer kurzweiligen aber eher ideenlosen Geschichte untergehen lassen. „Die Bourne Identität“ lädt zwar nicht unbedingt zur Langeweile ein, doch passiert nichts Aufregendes oder gar Unvorhersehbares, die Actionszenen mit den hübsch aussehenden Choreos inmitten den fabelhaften Kulissen reißen jedoch eine Menge raus.
Dabei hat doch alles so vielversprechend angefangen, man fiebert noch richtig mit und verfolgt gebannt die Geschichte, doch spätestens nachdem Franka Potente ihr Unwesen treibt geht der Film so langsam den Bach runter. Ich mag sie nicht, gut gespielt mag sie ja haben, dennoch hilft das nicht wenn man eine Antipathie zu der Person hegt. Aber sie ist nicht der einzige Grund, denn was ist denn das wirklich interessante an der Geschichte um den verwirrten Mann? Genau, seine Identität. Nachdem der Punkt geklärt ist, was schon relativ früh passiert ist, verwandelt sich „Die Bourne Identität“ immer mehr in einen banalen Agententhriller.

"Wer bin ich?" - "Sie sind Eigentum der Regierung der Vereinigten Staaten! Sie sind eine völlig defekte 30 Millionen-Dollar-Waffe!"

5/10

Die Bourne Verschwörung
 
Jason Bourne hatte es nach seiner Identitätsfindung geschafft für zwei Jahre unterzutauchen, niemand konnte ihn finden, nicht einmal die CIA. Aber es wäre ja wohl zu schön wenn es bei so einem ruhigen Leben bleiben würde(für Bourne und für mich, dem das hier erspart gewesen wäre), durch eine Verschwörung wird jedoch der Tot eines CIA-Agenten auf seine Kappe geschrieben. Bourne merkt das er beobachtet und verfolgt wird und will mit seiner Freundin fliehen, doch das alles läuft nicht so nach Plan wie gedacht, seine Freundin stirbt und er schwört Rache.

Dieses Mal wird der typische Beweggrund „Rache“ angegeben um eine Fortsetzung zu drehen die weder Inspiration noch einen Kameramann mit einer ruhigen Hand beinhaltet. Wo in Teil eins noch ein gewisser Charme vorhanden war, muss man sich hier durch die zähe Action und die lauten Explosionen durchkämpfen. Es ist für den Zuschauer sogar anstrengender als für Bourne die Suche nach Rache und, wieder einmal, nach der Wahrheit. Nichts Eigenes steckt in diesem Film, das meiste wird von Genrekumpanen kopiert, geklaut, schlecht umgeschrieben. Macht kein Spaß, macht Kopfschmerzen. Nicht mal Bourne ist mir mehr sympathisch, charaktertiefe besitzt er für mich nicht mehr, den Grund sich für den Tod der nervigen Freundin zu rächen, ok, doch da ich die Potente nicht mag konnte ich auch nicht der hinterhergejagten Rache entgegen fiebern. Und wenn ich ehrlich bin war der Teil so überflüssig dass ich das meiste schon wieder verdrängt habe. 

3/10


Das Bourne Ultimatum

Oh Gott, oh Gott, was war denn das? Der Kameramann auf LSD, Amphetaminen, Crack, Crystal, Psilocybin, DMT, Mescalin, LSA, Ketamin, DMX und…ach was der Kerl alles intus hatte ist beachtlich, vor allem wie man dann noch die Kamera so ruhig halten konnte. Also es tut doch wirklich extremst weh, man will den Film mit wildem Kamerarumgefuchtel schneller machen als er schon ist, noch unübersichtlicher. Oder war hier im Dorf einfach nur ein Erdbeben der Stärke 12? Inmitten dieser ineinanderschwimmenden Bilder gibt es aber doch wirklich etwas das gut ist: Die Choreos und die realistischen Verfolgungsjagden. Das war wirklich wunderbar gemacht, doch ist ja klar dass man mir die Freude nicht lange lassen kann. Man sieht da einfach nicht durch, ich zitiere mal meine Gedanken während des Films: „Huch, da muss Bourne aber grade ordentlich einstecken…oh, nee, warte, das ist ja gar nicht Bourne, das ist der andere Agent…was zum Teufel, den Typen sehe ich grade zum ersten Mal…und wieso verdammt fliegt da grade ein Auto rum?!“ Es hat nur gefehlt das der Kameramann mal gesagt hätte „Stop Jungs, ich geh mal kurz kotzen…ok, weiter *wackelwackel*.“ Hab bei den Extras leider nichts Derartiges gefunden…


Die Bourne-Reihe wurde im Allgemeinen viel zu wenig kritisiert, vor allem Regisseur Paul Greengrass(der ab dem zweiten Teil an Bord war) hat deswegen auch keinen Grund gesehen groß etwas zu ändern. Filme sind in einer Hinsicht stark vergleichbar mit der Fotografie, man benötigt das Negative um sich zu entwickeln. Für mich treten die Filme auf der Stelle, grade mal der erste war noch ok, und da saß zumindest Greengrass nicht auf dem Regiesessel.

4/10

Die Bourne-Reihe hätte man auch locker zu einer intelligenteren RTL-Serie umfunktionieren können, Matt Damon wäre für das Format zwar etwas überqualifiziert, aber da gäbe es ja noch Erdoğan Atalay alias Semir Gerkhan und Co.