Mittwoch, 30. Januar 2013

"Arrested Development" // Season 1 // 'Eine wohlhabende Familie, die alles verloren hat, und ein Sohn, der keine andere Wahl hatte, als sie alle zusammenzuhalten'

Michael Bluth (Jason Bateman) darf, nachdem sein Vater (Jeffrey Tambor) wegen Anlagenbetruges und Veruntreuung ins Kittchen wandern musste, das Familienunternehmen, die Immobilienfirma "Bluth Company" retten. Die restliche Familie macht diese Aufgabe jedoch nicht grade einfach und  man merkt ihnen auch nicht unbedingt an, dass sie an der Rettung der Familienfirma interessiert sind - solange etwas Geld für sie da ist, geht das schon in Ordnung. Wir hätten da die Mutter (Jessica Walter), die vor allem nur ihr eigenes Ansehen pushen möchte, seinen älteren Bruder Gob (Will Arnett), der sich eher als (Möchtegern)Magier versucht, seinen jüngeren Bruder Buster (Tony Hale), der mit seinen knapp 30 Jahren immer noch ein waschechtes Muttersöhnchen ist, seine Schwester Lindsay (Portia de Rossi), die total arbeitsscheu und selbstverliebt ist und ihr skurriler Ehemann Tobias Fünke (David Cross) der sich nach seiner Psychaterkarriere als Schauspieler versuchen möchte. Außerdem gibt es da noch Michael's strebsamen Jungen (Michael Cera, ja, wie Jason Bateman dürftet ihr auch ihn kennen!) und die Tochter von Lindsay und Tobias, Maeby (Alia Shawkat), die das absolute Gegenteil ist.

Man dürfte sofort erkennen, dass wenn so ein Haufen zusammengeschmissen wird, ziemlich viel Spaß dabei herauskommen muss. Doch einer hat dabei auf keinen Fall Spaß: Michael Bluth, der wohl einzig normale - und vor allem der einzige mit dem nötigen Elan, die Firma aufrecht zu halten und wirklich zu arbeiten. Am liebsten würde er auch selber einfach abhauen und die Familie sich selbst überlassen, doch das möchte er seinem Sohn, der nach dem Tod der Mutter familiäre Geborgenheit braucht, nicht antun. Michael's Tatendrang die Familie zusammenzuhalten und zu motivieren, endet immer wieder in einem Chaos und in einer einzigen Enttäuschung. Die meisten haben zwar Spaß dran - eben nur Michael nicht.

"Annyong" - "Hallo!"

Und so gemein sich das auch anhören mag, man hat pure Freude daran. Und so sehr man diese Familie alleine wegen dieser Beschreibung auch hassen müsste, man liebt sie. Man liebt sie für diese konzentrierte Arroganz, für diese egoistischen Ausbrüche. Warum das so ist? Weil es so schön überspitzt wirkt. Jeder kennt Menschen, die einem mit dieser Art begegnen, man hasst sie, doch hier kommen sie wunderbar ironisch rüber und das macht die ganze Sache angenehm und witzig.

"Arrested Development" ist zwar 'nur' eine Comedy-Serie die pro Folge mit 20 Minuten aufwartet, doch ist es deswegen umso überraschender das man in so kurzer Zeit dermaßen viel Persönlichkeit in jede einzelne der Figuren gepackt bekommen hat. Man könnte nämlich über wirklich jeden der Protagonisten einen seitenlangen Aufsatz schreiben. Würde man richtig auf die Witze eingehen, könnte man es einigen, die die Serie noch nicht gesehen haben, ziemlich versauen. Denn die meisten Witze werden ab der ersten Folge aufgebaut und gewinnen mit der zunehmenden Laufzeit immer mehr an Qualität. Dazu muss man sagen: Das Niveau wird nie flach, erreicht meistens sogar eine Höhe bei der einem schwindelig werden könnte. Anschauen!

9.0/10

Sonntag, 27. Januar 2013

Judge Dredd rappt mit Nazar in Movie 43

Dredd (2012)
[GB, IN, US / ca. 96 Minuten / FSK: 18 / Genre: Action, Sci-Fi]
Nehmen wir mal die Optik, die zugegebenermaßen perfekter nicht sein könnte, weg. Was wir dann haben ist kein Film, der überhaupt irgendetwas zu bieten hat. Die Action schonmal, wow, da verteilt man ein paar Knarren und lässt die Spielkinder damit herumspielen. Heutzutage könnte man nette Feuergefechte erwarten, aber alleine da hat man schon eine Menge Einfallslosigkeit bewiesen. Spannung oder soetwas wurde nie aufgebaut, bis auf einen kleinen Twist ist man immer weiter abgesackt. Aber wie gesagt: Die Optik macht das doch alles wett! Nein, leider nicht. Denn im Nachhinein hätte es mir auch gereicht, wenn mir jemand diesen Film in 2 Sätzen zusammengefasst hätte. Man muss trotzdem zugeben, wenn man grade in einer wirklich guten Actionlaune ist, wird man ganz gut durch unendliches Geballer befriedigt. Nichtsdestotrotz ist "Dredd", genau wie die 1995'er Version mit Arnold Schwarzenegger, kein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte. Und meine Fresse, wer hat Karl Urban denn gesagt das er 1 1/2 Stunden lang so eine Fresse ziehen soll?
4.0/10

Movie 43 (2013)
[US / ca. 94 Minuten / FSK: 16 / Genre: Komödie]
"Movie 43" ist strunzdoof. Das ist FAKT! Ununterbrochen fragt man sich nur, was man sich da jetzt eigentlich anschaut. Sicher, man lacht auch das ein oder andere mal (auch wenn man dafür wirklich gut drauf sein muss und auch dem Fäkalhumor nicht abgeneigt sollte), aber im Endeffekt, und vor allem nach dem Ende, denkt man sich nur: "Was zum Teufel". Damit spiele ich auf den Sketch mit Kater Beezle an, der absolut alles toppt und ohne Skrupel in das Gehirn des Zuschauers eindringt. Und da muss man mal sagen, dass man das fein eingefädelt hat. Der Sketch wurde nämlich nirgends erwähnt, nicht in der Werbung, nicht im Trailer. Der restliche Film besteht ebenfalls aus Sketche's die 'dank' einer recht simplen Grundstory zusammengehalten werden: Ein paar Kids suchen nach Movie 43 und entdecken auf dieser Reise eben jene Clips. Klar, hier wurde vor allem mit den ganzen Stars geworben, mit Emma Stone, Gerard Buttler, Hugh Jackman, Kate Winslet und, und, und. Verständlich, dass man so scharenweise Leute ins Kino locken wollte. Und ja, die machen ihre Sache auch gut, denn ohne eben diese Stars, wäre "Movie 43" wirklich in jeder Hinsicht ein absoluter Flop gewesen. Man muss einfach sagen, dass man dieses "Ding" hier nicht sehen muss, vor allem sollte man keinen gehobenen Humor erwarten, doch muss man auch zugeben, dass dieser Zusammenschnitt von Sketches viel besser als die meisten anderen Spoof-Movies ist. Und einige Clips waren wirklich zum wegschmeißen, da verweise ich vor allem auf das Basketball-Team oder das 13jährige Mädchen mit ihrer Periode - und natürlich Beezle!
5.0/10

Schwarzkopf (2011)
[AT / ca. 90 Minuten / FSK: 16 / Genre: Doku, Drama, Musik]
Nazar sollte den meisten Deutschrapfans etwas sagen. Derzeit ist er stark im Aufwind, und weil mir eben dieser Aufwind von ihm so gut gefällt, musste ich auch diese 'Doku' mit ihm sehen. Jedoch ist es nur zu 40% wirklich eine Doku über ihn, vielmehr hat Regisseur Arman T. Riahi das Problem der Integration von Ausländern in Österreich verinnerlicht. Das hat mich schon etwas aufgeregt, denn viele Szenen hatten wirklich absolut gar keinen Zusammenhang zu Nazar und das hat mir gezeigt, dass hier größtenteils einfach mit seinem Namen geworben wurde. Die Stellen, in denen es dann aber wirklich mal um den Musiker geht, sind wirklich interessant. Man kriegt mit wie hart das Geschäft doch ist, dass vor allem am Anfang jede Raubkopie das Ende eines Künstlers bedeuten kann, da viel zu wenige Einnahmen für neue Musik gemacht werden und wie verlogen es zugeht. Nett waren auch die Auftritte von Chakuza und Raf Camora. Doch für diese paar angenehmen Minuten, sollte man sich den Film nicht unbedingt anschauen. 
4.0/10


Mittwoch, 23. Januar 2013

"Django Unchained" - Tarantino's nächstes Meisterwerk?

(2012) / US / ca. 165 Minuten / FSK: 16 / Genre: Western, Drama, Action

Über 3 Jährchen ist es schon wieder her, das Tarantino uns mit einem seiner Werke erfreut hat. "Inglourious Basterds" war es damals, 2009. "I think this just might be my Masterpiece", hat Lt. Aldo Raine dort mal gesagt und auch wenn er damit nicht direkt den Film an sich angesprochen hat, so muss ich zugeben, dass der Film ein Erlebniss war, wie man es von Tarantino gewohnt ist. Meine Lieblinge, die noch weiter vorne stehen, sind aber "Kill Bill" und "Reservoir Dogs". Kann sich jetzt, 2013, "Django Unchained" vielleicht an den beiden vorbeischlängeln?



Ich meine, die Sterne standen gut dafür. Der Western wuchs mir sowieso immer mehr ans Herz, der Cast quillte über von tollen Menschen und auch sonst sah das alles verdammt schick aus. Und dann war es auch endlich soweit, der Film lief und bereits nach wenigen Sekunden wurden Django (Jamie Foxx) und Dr. King Schultz (Christoph Waltz) vereint. Dann die ersten Worte, mitunter von Waltz. "Überragend!". Das war der erste Gedanke den ich (mal wieder) zu diesem Herren hatte. Und diese Meinung änderte sich (mal wieder) kein einziges Mal. Wenn die Welt gerecht zugehen würde, würde er dieses Jahr noch einen Oscar als bester Nebendarsteller bekommen. Gespannt war ich außerdem auch auf Leonardo DiCaprios Auftritt. Leider muss man knapp 1 Stunde auf den Herren warten, aber dann, dann ist er vollkommen da und buhlt mit Waltz um die Krone des besten Schauspieler des Films.

"Gentleman, you had my curiosity, but now you have my attention."

Ich möchte mich gar nicht drauf festlegen, wer denn nun besser war, die beiden waren einfach so fesselnd und gottgleich (ja, ich hab's gesagt!), dass man sich da nicht unbedingt ein Urteil erlauben sollte. Anders ist das für mich bei Foxx, er stand ganz klar im Schatten der Zwei und war für mich auch mit die uninteressanteste Figur. Was natürlich schade ist, der Film handelt nunmal über ihn. Da war ich dann auch etwas enttäuscht, Django war in meinen Augen eine Tarantinountypische Figur, bzw. war jeder andere Protagonist aus seinen Filmen einnehmender und nicht so blass. (Haha, 'blass', der Witz wäre früher bestimmt auch gut angekommen).

Aber Django an sich war ehrlich gesagt nicht die einzige Enttäuschung. Der Film musste auch einige Abstriche machen. Vor allem zum Ende hin. Wo mich die erste Stunde dermaßen gefesselt hat, und wo ich mir nur gedacht habe, dass wenn der so weiter geht wir hier ein außergewöhnliches Meisterwerk haben, wirkte der Rest stufenweise immer etwas schwächer. Versteht mich nicht falsch, der Film driftet nie in ein schlechtes Niveau ab, doch war der Qualitätsunterschied ziemlich stark zu merken. Das Ende an sich ist auch nicht das, was ich mir von einem Tarantino erwarte. Erinnert ihr euch an "Kill Bill"'s Ende? DAS ist ein Finale wie man es von dem Meister sehen möchte. Da werden nochmal alle Emotionen, die man den Film über gesammelt hat durchgeschüttelt und hochgekocht. Das, was ich hier vermisst habe.

"Oh, and on the off chance there are any astronomy aficionados amongst you, the North Star is THAT one."

"Django Unchained" ist aber sicherlich nicht das, was man einen schlechten Film nennt. Wäre man von Tarantino nicht durch seine Vorgänger bereits so beeinflusst worden, würde dieser Film sicherlich auch bei den Schlechtrednern viel besser ankommen. Und auch die Diskussion, ob das nun ein Western sei oder nicht, finde ich ehrlich gesagt etwas lächerlich. Für mich, als nicht Genreaffinen, hat es sich genauso angefühlt wie einen, und selbst der werte Regisseur sagt das mehr als deutlich. Und zeigt es natürlich. "Django Unchained" ist ein Tarantino, dem eine geringere Laufzeit besser gestanden hätte, denn auch wenn es hier viel zu erzählen gab, so war sicherlich nicht alles von Bedeutung oder gar interessant.



Doch kann man den Quentin mal wieder nur für seine Detailverliebheit lieben, die wird wohl nie wieder verlieren. Was auch gut so ist. Und auch das Händchen für erstklassige Schauspieler hat er noch in seinem Besitz. Ein anderer als DiCaprio hätte die Szene, in der er ausversehen auf eine Glasscherbe schlägt, wohl sofort abgebrochen. Er jedoch schafft somit einen wahrlich ikonischen Moment. (Man muss mal auf seine Mimik achten, daran merkt man dass das kein bisschen geplant war).

Verpassen sollte man Tarantino's neueste Schöpfung auf keinen Fall, die Offenheit das Thema der Sklaverei, die damals ja absolut normal war, so direkt anzugehen, ist einfach einen, achwas, mehrere Blicke wert. Und auch hier bin ich mir sicher, dass man bei jedem weiteren Male, wenn man den Film in den Player wirft, immer wieder etwas neues entdeckt.

7.5/10

Sonntag, 20. Januar 2013

"Shameless" // Season 1 // Die Erzählung von der Bewegung des Lebens

Ich muss gleich mal sagen, dass ich die britische Originalserie von 2004 nicht kenne, und somit auch keine Vergleiche ziehen kann. Was aber auch gut so ist, denn somit bleibt man unvoreingenommen. Ist immer etwas dumm, wenn man mit utopischen Erwartungen an einen Film, oder hier eben Serie, geht. Der Hauptgrund warum ich diese Serie aber überhaupt ausgewählt habe, war William H. Macy (bekannte Nebenrollen in z.B. "Magnolia" oder "Jurassic Park III").  Denn er ist so ein Kerl, dem schaut man ins Gesicht und denkt sich: "Der muss was können." Kann er auch. Das beweist er hier als alkoholkranker Familienvater der nur selten die richtigen Entscheidungen trifft.

Am Anfang war ich dann jedoch leicht enttäuscht, da man Frank Gallagher (William H. Macy) kaum zu Gesicht bekommt. Vielmehr steht die Familie, bestehend aus sechs Kindern, im Mittelpunkt und es wird gezeigt wie sie sich selbst überlassen werden. Fiona (Emmy Rossum), die Älteste, darf dabei die Ersatzmutter spielen. Die Richtige ist nämlich abgehauen. Doch so unglaubwürdig das auch klingt, denen geht es besser als man denkt. Jedenfalls als Familie, auch wenn das natürlich kein normales Leben ist.

Und im Grunde geht es auch nicht um mehr, als um diesen Haushalt, der geschmissen werden muss. Jeder erledigt seinen Teil, damit das Ganze am Laufen bleibt und bringt sich ein. Dabei macht jeder trotzdem sein eigenes Ding, so dass teils wirklich interessante Storys aufkommen, die dann auch gerne mal den Mittelpunkt der Geschichte vergessen lassen. Man wollte im Grunde nicht mehr als das "Leben" zeigen, hier zwar in einer sozial weiter unten gelagerten Schicht, doch das Konzept passt. Man geht dabei immer etwas grenzüberschreitend vor, nimmt nie ein Blatt vor den Mund und spricht Themen an, vor denen andere Serien Angst hätten. Doch das macht das Ganze so sympathisch, man geht nicht mit Samthandschuhen vor (tut das Leben das?), erhebt aber auch nicht den Moralapostelfinger.


Klar, es gibt auch einiges zu kritisieren, so kommt Fiona (die eben sehr viel Screentime bekommt) nicht immer authentisch rüber und bei einigen Szenen möchte man nur mit dem Kopf schütteln, doch zu 90% hat mir die erste Staffel von "Shameless" einfach nur Spaß gemacht und die Familie wächst einem wirklich schnell ans Herz. Achja, vor allem 'Lip' (Jeremy Allen White), der mit seiner Art wohl die coolste Figur der gesamten Serie darstellt. Als Intelligenzbolzen der trotzdem noch normal wirkt und immer die Entscheidungen trifft, die man auch selber treffen würde, kann man ihn nur gerne haben.

Die Kunst von "Shameless" ist es, das diese Serie, obwohl sie zu Recht im Genre 'Drama' untergebracht wurde, beinahe ohne richtiges Drama auskommt. Es wirkt hier nicht so, als ob die Leidensgeschichten erzwungen wären, so nimmt der Zuschauer das auch nicht ganz so negativ auf und sieht nicht nur 'Drama' in der ganzen Sache.

7.5/10

Donnerstag, 17. Januar 2013

"Silver Linings" - Es gibt einen Silberstreifen am Horizont!

(2012) / US / ca. 120 Minuten / Genre: Drama, Komödie
von David O. Russell, mit Jennifer LawrenceRobert De NiroBradley Cooper
Bradley Cooper, ein Sympath wie er im Buche steht. Bisher hatte er mit Rollen wie in "Hangover" oder "Ohne Limit" wenige Möglichkeiten sein ganz großes Talent zu zeigen, doch hat er bereits in diesen Filmen schon mehr als andeuten können, was er reissen kann. Jennifer Lawrence ist da nicht anderst, ich habe bisher zwar nur "Die Tribute von Panem" mit ihr gesehen, doch mehr als Potenzial konnte sie da auch nicht andeuten. Beide glänzen hier jedoch auf ganz großem Niveau, die Art und Weise wie sie die aus dem Leben gegriffenen "Verrückten" spielen, beeindruckt und lässt solche Menschen, die durch bestimmte Ereignisse bestimmte Situationen auslösen um in bestimmte Lebenslagen zu geraten, in einem ganz neuem Licht erstrahlen. Denn sie sind mehr, als nur Verrückte.

Silver Linings. Silberstreifen. Die Silberstreifen am Horizont. Hoffnung in jeder Hinsicht, es gibt immer einen Weg das Beste aus seinem Leben zu machen - egal ob man alles verloren hat. So denkt auch Pat (Bradley Cooper), der nach einem Wutanfall in einer Psychatrie gelandet ist und nun wieder entlassen wurde. Sein Leben hat er total umgekrempelt, Sport ist sein Ventil, 'Excelsior' sein Motto. "Höher hinaus!", ungefähr so könnte man es wohl übersetzen. Das alles soll vor allem einem Ziel dienen: Er will seine Frau zurück, die er wegen diesem Ausraster verloren hat. Doch dann tritt Tiffany (Jennifer Lawrence) in sein Leben.

David O. Russel's Film, der teils als Porträt für viele von uns gelten kann, wird größtenteils durch ganz viel Hingabe bestimmt, das Thema Liebe nimmt endlich mal neue Züge an und ermüdet nicht mit einer altbackenen Lovestoryline. Doch so gut das alles angefangen hat, so sehr es sich sogar nach einem wohlig warmen Indiestreifen angefühlt hat, so wird gegen Ende doch einiges gegen die Wand gefahren. Ja, es ist eine Tragikomödie, das heisst das auch witzige und Feel-Good-Szenen auftauchen (müssen), was auch gar nicht verkehrt ist, jedoch muss man das Finale nicht, das den wohl wichtigsten Eindruck hinterlässt, so dermaßen mit Zuckerguß überströmen lassen. Ja, man freut sich irgendwie, ja, alles super schön, doch erwartet man von einem Film, der die ganze Zeit über so ehrlich war, zum Ende auch die Konsequenz, dass durchzuziehn und den Zuschauer, wenn nötig, schockierend zurückzulassen. Ich habe soetwas jedenfalls lieber, als einen geheuchelten Abschluss.

6.0/10

Dienstag, 15. Januar 2013

Eine kleine Kurzfilmempfehlung. Naja, sogar zwei: "Mamá" und "I'm Here - A Love Story in an absolut World"

I'm Here - A Love Story in an absolut World
(2010 / ca. 29 Minuten / Genre: Liebesdrama, Sci-Fi)
Eine normale Liebesgeschichte, und doch ist sie ganz anderst. Aus der Perspektive zweier Roboter, wird das Thema auf eine vollkommen neue Weise an den Mann (und die Frau) gebracht. Nämlich auf eine Art und Weise, die einem wirklich nahe geht. "Geben und Nehmen". Darauf kommt es in der Liebe an, und genau das wurde hier verdeutlicht.


Regisseur Spike Jonze hat dieses eigentlich schon viel zu oft behandelte Thema in ideale 29 Minuten verpackt und etwas erschaffen, dass nach dem Anschauen erstmal sacken gelassen werden muss. 
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Mamá
(2008 / ca. 3 Minuten / Genre: Horror, Mystery)
Jaja, 3 Minuten sind's blos. Ich muss zugeben, ich kann selten etwas mit SO kurzen Kurzfilmen anfangen, doch dieser hier hat alleine in 3 Minuten eine Intensität an den Tag gelegt, den 99% der heutigen Horrorfilme nicht mehr haben.


Auch Regisseur Del Toro empfand das so, und hat deswegen kuzerhand beschlossen, dass er einen Langfilm produzieren möchte. Das Ergebniss gibt's ab dem 18.4.2013 zu bestaunen. Ich bin gespannt.

Sonntag, 13. Januar 2013

"Justified" // Season 1 // Long Hard Times to Come

"Justified". So heisst die Serie, die wohl mit am Besten zeigt, wie ein postmoderner Western auszusehen hat. Timothy Olyphant agiert hier wie einer der alten Revolverhelden, absolut lässig, gnadenlos und doch gerecht. Mit einem schicken Hut und Revolver bewaffnet, ist er einer der besten Marshals der Vereinigten Staaten. Ich möchte von vornherein sagen, dass die Serie ohne ihn wohl absolut nichts geworden wäre. "Justified" hat wenige Charaktere die einem wegen ihrer Sympathie oder wegen ihrem Auftreten ans Herz wachsen, doch Olyphant hat eine Ausstrahlung die das Niveau der Serie ein gutes Stück nach oben drückt.

Aber worum geht's überhaupt?
Deputy U.S. Marshal Raylan Givens (Timothy Olyphant) leistet sich einen dicken Fehltritt und erschiesst in Miami öffentlich einen Gangster. Damit er aus dem Rampenlicht rauskommt und seinen Job behalten kann, wird er in seinen Heimatstaat Kentucky zwangsversetzt. Dort trifft er auf einige alte Bekannte. Auf nette Gesichter, und auf nicht so nette Gesichter, darunter Rednecks, fast vergessene Freunde und Feinde - und seinen Vater.

Ich war dem ganzen ziemlich skeptisch gegenüber, denn ich bin absolut kein Western-Fan und konnte dass ganze drumherum nie verstehen. Aber mit "Justified" ist ein 'Einsteiger' ziemlich gut bedient, eben weil es eine Kombination aus Moderne und Vergangenheit ist. Und eben diese Kombi ist perfekt gelungen. Zwar sieht das technisch alles wie im 21. Jahrhundert aus, doch spürt man eine Art Rückblick auf vergangene Zeiten. Der ganze der das zusammenhält ist Timothy Olyphant. Auch wenn ich bereits gesagt hatte, dass er mir sehr gut gefallen hat, war das zum Anfang nicht der Fall. Er war ein Charakter, wie man ihn nicht gerne sieht: So perfekt, ohne Ecken und Kanten, macht alles richtig. Doch von Folge zu Folge wird klarer was für ein Mensch er ist, was für Probleme er mit seiner Exfrau hat, wie oft er die Grenzen seines Jobs übertritt, wie nah er an seine eigenen kommen kann. Vater-Sohn-Probleme kommen dann noch dazu. Doch überspielt er das meistens mit Coolness. Ergründen konnte man den Geist des Protagonisten wegen dieser Vielfalt noch lange nicht, man darf gespannt sein was man in den nächsten Staffeln noch so über ihn lernt.


Was mich anfangs noch gestört hat, war das "Case-of-the-Week"-Prinzip. In den ersten Folgen gab es je einen neuen Fall, aber kaum Storyzusammenhänge. Das ist schon etwas enttäuschend wenn man sich eine richtige Serie erhofft. Dennoch spielt sich das relativ schnell ein und nach einer gewissen Zeit kommt das einem auch nicht mehr nervig vor. Trotzdem hoffe ich drauf, dass dieses Konzept in den folgenden Staffeln vollkommen verschwindet. Bei "Supernatural" z.B. war es ja genauso.

Abschließend kann ich nur sagen, dass diese Serie eine breite Masse anspricht und ansprechen sollte. Also nicht nur eingefleischte Westernfans. Die meisten Skeptiker werden von Cowboy Olyphant sowieso schnell umgestimmt.

7.0/10

Samstag, 12. Januar 2013

Nummer 4 sucht in der Wall Street nach dem Monster Man


Wall Street
(1987 / US / ca. 125 Minuten / FSK: 12 / Genre: Drama, Thriller)
Der gute, alte Charlie Sheen. Wann hat man das letzte Mal wirklich gute Nachrichten von ihm gehört? Keine Ahnung, es ist wirklich verdammt lang her, aber 1987 gab es auf jeden Fall eine Menge positives über ihn zu berichten. So auch seine Darstellung in "Wall Street". Unglaublich, was für ein Talent in diesem Jungen steckt bzw. gesteckt hat! Seine Rolle in "Two and a half Men" zum Beispiel, benötigte ja jetzt nicht unbedingt Talent oder Können. Er war ja einfach er selbst. Eine Rolle, wie er sie hier abliefert, dürfte er mit seinem jetzigen Status niemals erreichen. Aber wen juckt das schon, wäre ich Charlie würde ich mein Leben jetzt auch nur noch "genießen". Wenn auch auf andere Art und Weise. 

"Wenn der Mensch in den Abgrund blickt, dann sieht er da eine gähnende Leere. In diesem Moment entdeckt der Mensch seinen eigentlichen Charakter. Und der ist dann auch seine Rettung vor dem Abgrund."

Naja, der Film: Ich habe ihn lange vor mir hergeschoben. Das lag vor allem daran, dass mich die Thematik zwar wirklich fasziniert, doch wegen der Laufzeit (was im Nachhinein noch dümmer klingt) wollte ich das einfach nicht wagen. Denn eben diese Thematik könnte doch schnell langweilig werden. Falsch gedacht, aber sowas von! Die Zeit vergeht wie im Fluge und Längen sind in die Wall Street auch gar nicht erst reingekommen. Dafür ein Charlie Sheen in seiner Blütezeit und eine der besten Leistungen des Michael Douglas. Oliver Stone hat hier wirklich pfiffig inszeniert, langweilig wird's kaum, dass liegt zugegebenermaßen an Hollywood-Standard-Situationen, und von dem umfangreichen Thema der Börse wird auch nicht stark abgewichen. Super vereinbart. Nur zu empfehlen.
7.0/10

Ich bin Nummer 4 (OT: I Am Number Four)
(2011 / US / ca. 110 Minuten / FSK: 12 / Genre: Action, Sci-Fi)
'Drei sind tot. Ich bin Nummer 4. Der 4te von 9. Einer von 9 Außerirdischen, die als einzige einen tödlichen Angriff überlebten. Und nun muss ich mich meinen alten Feinden stellen.' So mal im Groben die Story. Nichts weltbewegendes, aber hat dennoch Potenzial für eine nette Story. "Harry Potter" hat im Grunde ja auch nichts weltbewegendes, also als Kernpunkt. Jedoch wird man diesen Film hier nie mit "Harry Potter" und Co. auf eine Stufe stellen können, dafür war man zu geradlinig, zu berechenbar und vor allem zu klischeehaft. Zwar hat man das alles ganz nett verpackt, stellenweise erinnerte es einen an "Twilight" für Männer, doch kommt nicht eine Szene, bei der man sich denkt, dass man was verpasst hätte, wenn man den Film jetzt gar nicht gesehen hätte. Charakter: Allesamt ziemlich oberflächlich gehalten, wenn das auch sicherlich nicht an den super ausgewählten Jungschauspielern liegt. Der Beste bleibt aber Timothy Olyphant ("Justified"), der als Beschützer von Nummer 4 mitspielt. Wer Lust auf ein Teeniesuperheldenscifiabenteuer hat, macht mit "Ich bin Nummer 4" sicherlich nichts falsch. Und es ist irgendwie schon schade, dass eine Fortsetzung so gut wie unwahrscheinlich ist, denn das Ende und der Gedanke an die weiterführende Story, macht schon Lust auf mehr.
5.0/10

Monster Man
(2003 / US / ca. 91 Minuten / FSK: 18 / Genre: Horror, Komödie)
"Monster Man - Die Hölle auf Rädern". Sagt der Titel nicht schon alles? Eigentlich schon. Und dennoch hatte ich mich dazu entschlossen, diese "Trashperle" mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ja, das war ein Fehler. Ein paar Lacher suchen hier vergebens eine Anhängerschaft, Horrorkribbeln kommt gar nicht erst zum Vorschein. Sollte man wohl nur in Verbindung mit Alkohol 'genießen', denn sonst will keine Freude aufkommen. Gibt wirklich besseres in dem Genre, auch wenn mir die Leuts hier gar nicht so unsympathisch waren. Achja, einen tolle Sache gibt's: Es wird deutlich gemacht, wie ekelhaft Inzest doch sein kann.
2.0/10


Donnerstag, 10. Januar 2013

"The Hard Times Of RJ Berger"

Anders, als man es alleine wegen den Bildern ahnt, ist "The Hard Times Of RJ Berger" mehr als eine einfache Teenie-Serie, die sich um Teenies dreht. Klar gibt's auch hier die typischen Highschool-Party-Szenen und Fäkalwitze liegen auch immer mal wieder rum, aber die Kernaussage will mehr als das ausdrücken. Im Zentrum steht, wie man es sich denken kann, ein Junge namens RJ Berger (super dargestellt von Paul Iacono) der dank eines Missgeschickes zum nicht mehr so unauffälligem Aussenseiter wird. Bei einem Basketball-Spiel, in das er nur dank eines Unglückes eingewechselt wurde, verliert er durch ein weiteres Unglück nämlich seine Short - und seine Unterhose. Nachdem die gesamte Schule dann gesehen hat, wie gut bestückt er denn ist, bekommt er mehr Aufmerksamkeit als es ihm lieb ist. In Positiver und in negativer Hinsicht.

Die Serie beschäftigt sich also mit einem Kerl, der sowieso schon von geringem Selbstbewusstsein geplagt ist, und nun in's kalte Wasser geschubst wird und schauen muss, wie er damit klar kommt. Ich denke, das spricht einige an, vor allem das amerikanische Highschool-System wurde wunderbar eingefangen. Die überspitzten Charaktere, die es wohl genau so auf jeder Schule (wenn nicht sogar Klasse) gibt, passen perfekt in dieses Konzept. Von dem arroganten Footballspieler, bishin zum Sexbessessenem Klassenkameraden ist wirklich alles dabei.

Doch so gut wie das alles klingen mag (jedenfalls für Jugendliche), so ist das Serienaus nach grade mal 2 Staffeln nicht unbegründet. Die Gründe liegen nahe, alles ist zu chaotisch, zu billig gehalten. Die Kernaussage, wie ich sie vorhin schon erwähnte, verschwimmt immer öfter und man verliert sich in abstößigen, lange bekannten Szenarien. Die vernichtenden Kritiken bekannter amerikanischer Magazine, taten ihr übriges um der Serie, wegen den eh zu schlechten Einschaltquoten, den Gnadenstoß zu geben. 

Ich für meinen Teil empfand "The Hard Times Of RJ Berger" als nette 'Nebenbeischau'-Serie, der man dann aber sicherlich nicht nachweint wenn sie denn endet. Ebenso wie "Blue Mountain State" ist auch diese Serie hier eine Produktion für MTV, doch ist sie auf jeden Fall um Längen schlechter.

5.0/10

Dienstag, 8. Januar 2013

"7 Psychos" - Und ein kleiner Shih Tzu

(2012) / GB, US / ca. 110 Minuten / FSK: 16 / Genre: Krimi, Komödie

"7 Psychos" heißt also das Werk von dem Regisseur, der mit "Brügge sehen...und sterben?" vor 4 Jahren seinen ersten, richtigen Film in die Kinos gebracht hat. "Six Shooters" ist zwar schon sein Debüt-, doch mit 27 Minuten sicherlich kein Spielfilm. Der Mann hat im Grunde also erst 2 1/2 Filme gedreht, und doch feiern ihn so viele Menschen. Grund genug dafür war "Brügge sehen...und sterben?", denn dort hat er in Zusammenarbeit mit Colin Farrell einen der wohl außergewöhnlichsten 'Gangsterfilme' überhaupt abgeliefert. "Ist Brügge vielleicht schon die persönliche Hölle?" wurde dort gefragt, und in seinem neuen Film "7 Psychos" spielen wohl die Typen mit, die vielleicht genau dort hingehören. Darunter auch wieder Colin Farrell.

Nachdem ich mit "7 Psychos" fertig war, stand eines sofort fest: Die Martin McDonagh/Colin Farrell-Kombination funktioniert. Zum zweiten Mal. Doch ist Farrell nicht derjenige, der schauspielerisch hier am größten auftrumpft. Denn das ist auf jeden Fall Sam Rockwell als der Psycho schlechthin. Atemberaubend was er hier abgeliefert hat, von verrückt hin zu lustig bis zu angsteinflössend, einfach verdammt genial dieser Mann. Die zwei Jungs würden ja schon reichen um einen Cast mit dem Prädikat "sehr gut" auszuzeichnen, doch Woody Harrelson (ganz viele Herzchen für ihn!) und Christopher Walken sind auch noch mit von der Party und spielen in genau der gleichen Liga.

"Friends don't let Friends get killed." - "Psychofriends do."

McDonagh hat schon in "Brügge sehen...und sterben?" gezeigt, dass er einen Stil hat, der sich schwer einordnen lässt. Ich persönlich merke bei mir selber oft, wie ich, wenn ich einen Film sehe, ihn auch einordnen möchte. "Mhmm. Der Film hätte auch von Cameron sein können, von der Machart wirklich ziemlich ähnlich." Genauso erging es mir hier. Und obwohl "7 Psychos", wie sein Vorgängerfilm, sehr eigen wirkt, erkennt man teils Tarantinoeske Züge. Nicht durchgängig, aber doch gut erkennbar. Hatte auf jeden Fall einen sympathischen Touch, und von der Qualität her gibt es da auch nur Pluspunkte.

Die Geschichte ist absolut abgedreht und ausführlich von ihr zu erzählen wäre ein Verbrechen an diejenigen, die den Film noch nicht gesehen haben. Denn wenn die Story ehrlich gesagt nicht sehr weit geht, hat sie doch einige besondere Schichten. Es reicht zu wissen, dass ein kleiner Hund, besser gesagt ein Shih Tzu (toller Name!), verdammt viele Schwierigkeiten auslösen kann. Er kann aber auch dazu antreiben, ein Buch zu schreiben. Über 7 Psychopathen nämlich. 

Wie "Brügge sehen...und sterben?" (ja, ich verweise hier wirklich sehr gerne und sehr oft auf diesen Film) wirkt auch "7 Psychos" sicher immer mehr, umso öfters man ihn schaut. Aber alleine bei der ersten Sichtung erlebt man ein kleines aber feines, und vor allem verrücktes und durchgedrehtes Abenteuer. Ein Abenteuer über Menschen, deren Psyche so weit reicht, wie man hier nur erahnen kann. Jedem, der skurrilen Geschichten nicht abgeneigt ist, und wer gerne mehr über Psychokiller-killer erfahren möchte, ist "7 Psychos" mehr als ans Herz gelegt.

7.0/10

Sonntag, 6. Januar 2013

The Expendables ermitteln gegen einen geistesgestörten Paranormalanalytiker

The Expendables 2
(2012) / US / ca. 103 Minuten / FSK: 18 / Genre: Action, Abenteuerfilm
Im zweiten Teil müssen die Jungs rundum Stallone sogar eine atomare Bedrohung abwenden. Puh, ob die das schaffen? Klar, sind doch die Expendables. Ach, Jet Li ist dieses Mal aber nicht so wirklich dabei. "Was zum Teufel?!" Ja, hab ich mir auch gedacht. Man merkt auch, dass der kleine Wirbelwind fehlt. Liam Hemsworth übernimmt als Billy the Kid dafür seinen Posten. Sympathischer Kerl. Doch, SPOILER, auch den wollte Stallone nicht lange auf der Leinwand lassen. Vielmehr wollte er im Rampenlicht stehen, seine alte, vergangene Ruhmzeit nocheinmal aufblühen lassen, dazu drängt er sein Mitalterskumpanen Schwarzenegger, Willis und Norris mit in den Fokus. Toll ihr alten Männer, schön wie ihr minutenlang rumballert, super seid ihr. Und unspektakulär. Gut Stallone, dein Zweikampf mit Van Damme war zum Abschluss ja nochmal ganz nett, aber mal ehrlich, der Cast besteht doch aus mehreren, weitaus spritzigeren Typen, nicht wahr? Wo war Terry Crews? Hab zwar grade eine verdammt starke Szene mit ihm im Kopf ("War ein gutes Bizepstraining, aber die Frau ist verrückt!"), dürfte aber wohl auch die einzige gewesen sein. Statham? Ja ok, den hast du etwas mehr einbezogen, hat sich aber auch oberflächlich gehalten. Er hätte dir ja ebenfalls Aufmerksamkeit klauen können. Ach, Randy Couture und Lundgren waren ja auch noch dabei - durften sich aber auch zu Crews unter die Stille Treppe setzen. Ach man, Stallone. Was war das nur für ein Egotrip. Den gab's im 1ten Teil ja auch schon, aber da hatte man das noch nicht so wahrgenommen. Wieder bist du der Held, nur ein noch größerer, wieder kriegst du das Mädchen, eine noch viel heißere, wieder bist du der Kerl vor dem selbst Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger niederknien (müssen). Ja, nette Action war's schon, aber mal ehrlich Stallone, mach auch mal den anderen Platz. Vielleicht ja im 3ten Teil.
5.0/10

Red Lights
(2012) / ES, US / ca. 118 Minuten / FSK: 16 / Genre: Thriller, Horror
"Red Lights". Entgegen der Erwartung, hat Rodrigo Cortés mit seinem Horrorthriller über Parapsychologen und deren Entlarver, einen verdammt packenden Streifen inszeniert. Es fängt aber alles mit dem Cast an, denn wäre Cillian Murphy und Robert De Niro nicht mit von der Party, wüsste ich nicht ob der Film die gleiche Wirkung hätte. Sigourney Weaver ist zwar auch mit dabei, doch hat sie, obwohl ich sie hier ebenfalls sehr mochte, nicht die gleiche Ausstrahlung wie diese zwei Herren. De Niro wurde nach unzähligen Flops ja schon als abgestempelt bezeichnet, ich war ebenfalls einer derjenigen der nichts mehr von ihm erwartet hatte, doch hier trumpft er auf, fast so wie in alten Zeiten. Ich denke ihr habt's kapiert, Cillian Murphy (einer der Besten seiner Generation) und De Niro (super wie man es nicht gedacht hätte) sind schon der alleinige Grund sich den Film anzuschauen. Der zweite und letzte Grund ist Rodrigo Cortéses Beitrag. Sein Werk. Denn mit der Story, die einige sicherlich auch um einige Ecken an "Paranormal Activity" erinnert, wagt er sich zu einem Thema, das eigentlich schon viel zu ausgelutscht ist. Doch in Wahrheit ist "Red Lights" etwas ganz anderes und so viel mehr. Die Story um Wissenschaftler, die Paranormale Aktivitäten aufdecken und als Scharlatanerie abstempeln, hat dank der unglaublich tiefen und sensiblen Inszenierung einen Charme und eine Wirkung, die sich gewaschen hat. Durch und durch sehenswert, wenn nicht mehr.
7.0/10

My Son, My Son, What Have Ye Done
(2009) / DE, US / ca. 87 Minuten / FSK: 16 / Genre: Drama, Krimi
Dieser Film ist so eigen, und fühlt sich irgendwie auch nach David Lynch an. Vielleicht liegt es daran das er der Produzent war, oder einfach, dass es mein erster Werner Herzog-Film war. Somit habe ich also auch keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Filmen von ihm. Aber ein Zusammenhang zu Lynch besteht, ohne Zweifel. Ich mag Lynch. Jedenfalls mag ich die Mehrheit der Filme, die ich gesehen habe. Und dennoch, wurde ich mit diesem Film einfach nicht warm. Woran es liegen mag, kann ich nichteinmal genau sagen. Zu kunstverliebt kam mir das vor, zu gewollt verwirrend. Ich hätte mir, in Hinsicht der Story, eine Art Psychospiel gewünscht, ob es vorkam, weiss ich um ehrlich zu sein nicht, doch geboten bekam mein persönliches Individuum nur eine unglaublich hohe Dichte an Langeweile. Der Anfang machte mich interessiert, und so verkehrt sah das ja auch nicht aus, jedoch verlief viel zu viel im Sand und lies mich bedröppelt auf der Couch zurück. Und wie gesagt, vor allem gelangweilt.
3.0/10


Samstag, 5. Januar 2013

"The Dark Knight Rises" - Every Legend ends

(2012) / US; GB / ca. 164 Minuten / FSK: 12 / Genre: Action, Thriller, Krimi

Die Legende endet. Und sie endet langsam. Sehr langsam. Knappe 3 Stunden nämlich. Es gibt Filme die 3 Stunden im Fluge vergehen lassen, "Der Herr der Ringe" zählt sicherlich dazu, doch "The Dark Knight Rises" kann mit dieser Eigenschaft nicht prahlen. Es dümpelt vor sich hin, zwar nicht auf ätzend-langweilige Art, doch auf eine leicht einschläfernde. Für wahre Fans muss das eine Enttäuschung höchsten Grades sein. Für mich jedoch reicht es immer noch für einen netten Filmabend. Wenn dieser mit "The Dark Knight" auch sicherlich um einiges erfüllter wäre.

"When Gotham is Ashes, you have my Permission to Die"

Es gibt ziemlich vieles, dass man als schwach bezeichnen könnte. Vor allem an den Erwartungen (die doch wohl jeder hatte, der sich diesen Film anschauen wollte) gemessen. Doch in erster Linie möchte ich die Punkte nennen, die mir hier sogar noch Freude bereitet hatten. Ich nehme da mal Bane (Tom Hardy) und Blake (Joseph Gordon-Levitt). Sicher, beinahe der gesamte Cast blieb wie der Film hinter den Erwartungen, und auch diese zwei Herrschaften könnte man, wenn man keine überschwänglichen Sympathien für sie besitzt, zu der Sorte "Da ist man aber besseres von euch gewohnt" zählen. Bane an sich ist aber einfach ziemlich interessant, und nein, ich habe keine Ahnung wie die Vorlage aus dem Comic genutzt wurde und ja, das Genuschle (in Englisch und Deutsch, hab's ausprobiert) ist furchtbar. Dennoch 'ne coole Sau. Blake war zwar Charaktertechnisch gesehen eine oberflächliche Nuss, aber das störte mich kaum. War eben Levitt, und der hat noch das Beste aus seiner Rolle geholt.

Ich springe ansonsten aber mit auf den Zug und sage: Das war nichts, Nolan. Ich mag den Herren eigentlich, vor allem wegen seinen 'speziellen' Inszenierungskünsten (ja, ich mag den Großteil seiner Filmographie, ja, auch "Inception"), doch hier wurde das so unglaublich dröge inszeniert, das man wirklich fit sein muss, um nicht einzuschlafen. Schaut man sich den Trailer an, gibt es doch einige Highlights, nicht?  So empfand ich z.B. die Football-Szene als extrem stark. Dann der Film, er läuft und er läuft, und dann singt da ein Knirps die Nationalhymne in Gotham's Footballstadium und man weiss, dass es gleich los geht. Dann: Puff, Szene zu Ende. "Joar, doch ganz nett". GENAU dieser Gedanke kam mir bei jeder dieser Szenen, bei jeder Szene die man davor, nämlich im Trailer, als wirklich stark eingestuft hatte.

"You are as precious to me as you were to your own mother and father. I swore to them that i would protect you and i haven't."

Doch grade die Szenen, mit denen man nicht gerechnet hatte, rührten einen dann. So kamen bei mir zum Ende hin wohl die ersten Emotionen überhaupt auf. Wisst ihr welchen Moment ich meine? Alfred (Michael Caine) hatte etwas damit zu tun. Und da möchte ich mal anmerken, dass er sowieso einer der wahren Helden dieses Films ist. Kaum Screentime und doch so viel Einfluss. Jedenfalls hatte er den auf mich, und ja, er hatte mich gebannt. Als vielleicht einziger so wirklich. Was gibt es aber sonst zu sagen? Eigentlich braucht man dafür nicht viele Worte (wie ich sie mal wieder trotzdem verwendet habe), denn im Fokus betrachtet ist "The Dark Knight Rises" nicht mehr als ein Schatten seiner selbst. Genauso wie Christian Bale als Batman. Ahh, ist das vielleicht die Referenz, welche diesen Film doch zu einem Meisterwerk macht?

5.0/10




Freitag, 4. Januar 2013

Hachiko verliert in der Zombieapokalypse den Überblick über sein Leben










Hachiko - Eine wunderbare Geschichte (OT: Hachiko - A Dog's Story)
(2009 / US / ca. 93 Minuten / FSK: 0 / Genre: Drama)

Hach, Hundefilme. Am besten mit ganz vielen herzerwärmenden Szenen. Sowas funktioniert beim Publikum doch immer wieder. Und natürlich funktioniert es, Hunde berühren das Herz eben. Da könnte in den Nachrichten ein Bericht über einen schwergestörten Psychopathen kommen, der grade 4 Menschen per Selbstmord mit in den Tod genommen hat. Dort würde man 'nur' mit dem Kopf schütteln. Doch würde danach etwas über Hunde kommen, die aus irgendeinem Grund in irgendeinem Land umgebracht werden, sitzt man schon betrübter vor dem TV. Ich persönlich finde das nichtmal verwerflich, Hunde sind in so vielen Hinsichten besser. Oder besser gesagt: Über Menschen hört man tagtäglich so viel schlechtes, das man sie immer weniger schätzt, Hunde dagegen sind immer für einen da und tun nie etwas aus Hass. Nicht das alle Menschen so seien, doch beeinflusst das trotzdem unsere allgemeine Sichtweise. Damit wollte ich nur mal kurz das Phänomen 'Hund' anschneiden. So berührt auch "Hachiko" mit seiner Art, mit seinem unglaublich treuem Wesen, (Spoiler!) das über 10 Jahre auf die Rückkehr seines verstorbenen Herrchens  wartet. Nein, geweint habe ich nicht, doch ich war kurz davor und auch die Tränen machten sich schonmal bereit. Genauso traurig fande ich es aber auch, dass Richard Gere seine Screentime so schnell abgeben musste, ihm hab ich hier wirklich gerne zugeschaut, ihm habe ich hier auch gerne nachgetrauert.
6.0/10

Total Recall
(1990 / US / ca. 111 Minuten / FSK: 16 / Genre: Thriller, Sci-Fi, Action)

Was ist die Realität? Ist es DAS hier? Der Moment, in dem wir grade festsitzen, der, in dem du das hier grade liest? Oder ist das vielleicht doch ein Traum? Ich hatte letztens mal einen interessanten Bericht gelesen. In diesem ging es darum, dass das Gehirn nach dem Tod angeblich noch 7 Minuten aktiv sei und die restlichen Informationen verarbeitet. Genau dies tun wir auch im Schlaf, wer sagt uns also das wir während diesen 7 Minuten nicht unser komplettes Leben noch einmal Revue passieren lassen? Wer sagt, dass wir nicht jetzt schon tot sind? Dieser kleine Einwurf sollte nur mal zeigen, wie verschwommen die Realität doch sein kann. Genauso ergeht es Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger). Er hatte den Traum ein Freiheitskämpfer für den Mars zu sein, per Recall-Verfahren (Traumeinpflanzung) wollte er sich genau diesen erfüllen lassen. Doch dann die Frage: Ist das echt? Die Reise, auf die uns Verhoeven ("Starship Troopers") schickt, lässt auch den Zuschauer immer wieder diese Frage durchgehen. "Total Recall" stellt intelligentes Actionkino vom feinsten dar, und selbst Schwarzenegger hatte ich so eine 'tiefgründige' Darstellung gar nicht zugetraut. Und wisst ihr was? Gute Filme solcher Art brauchen nicht immer High-End-Effekte, dieser Look ist mehr als befriedigend. Und außerdem gibt's 3 Titten. Auf einmal!
7.0/10

Zombieland
(2009 / US / ca. 88 Minuten / FSK: 16 / Genre: Horror, Komödie)

Einer meiner Träume. Eine Zombieapokalypse. Wie man von soetwas träumen kann? Frag nicht so doof, du willst es selber. Der Gedanke daran hat einfach was, vor allem grenzenlose Freiheit. Bis auf die Zombies die dich umbringen wollen natürlich. Aber Jesse Eisenberg, Emma Stone, Woody Harrelson und Abigail Breslin wurden in diese Welt geworfen und dürfen nun schauen wie sie zurecht kommen. Allesamt sind sie irgendwie planlos und wollen vor allem eines: Überleben. Dafür rottet man sich dann auch mal zusammen, denn im Team ist man in so einer Situation irgendwie besser dran. Gesagt, getan, der Spaß kann beginnen! Mit gekonnt eingefügten Überlebensregeln (Immer fit bleiben!) lässt man den Zuschauer mit viel Freude an dem Abenteuer teilhaben. Achja, genieß die kleinen Dinge. Wie z.B. diesen Film.
7.0/10


Mittwoch, 2. Januar 2013

"End of Watch" - F*CK!

(2012) / US / ca. 109 Minuten / FSK: 16 / Genre: Thriller, Drama, Krimi

Die Straßen L.A's. Nicht die, die von Touristen belaufen werden, sondern die in den Grenzgebieten, in den Problembezirken. Die, in denen die Mafia lebt, ebenso wie gefährliche Banden, Tonnen von Waffen und Drogen. Genau dort fahren Taylor (Jake Gyllenhaal) und Zavala (Michael Pena) Streife. Abgesehen davon, dass sie eines der besten Teams des LPD's sind, können sie sich auch beste Freunde nennen. Beste Freunde die einen Erfolg nach dem anderen zu verbuchen haben. Doch sind sie sicher nicht das, was man 'perfekte Cops' nennt, durch ihre unkonventionelle Art und ihre Alleingänge machen sie sich in der Gegend unbeliebter, als es für Cops eh schon üblich ist. Das steigert zwar ihr Selbstvertrauen, doch eben auch den Hass der Bewohner. 

Jake Gyllenhaal rennt hier mit einer Handkamera bewaffnet an der Seite von Michael Pena durch lebensbedrohliche Straßen und macht seinen Job als Polizist. Found Footage: Kennt man. Polizisten: Auch. Sehen wir so gut wie jeden Tag. Doch sind wir hier erstens in einem Schmelztiegel in Amerika und zweitens zeigt das Found Footage auf unglaublich nahe Weise was so ein Team dort erlebt. Natürlich kann man davon ausgehen dass die Jungs und Mädels das im echten Leben nicht ebenfalls jeden Tag erleben, doch so grausam wie das auch aussieht, man kann davon ausgehen das es realitätsgetreu ist was man dort sieht. 

Aber mal angenommen es würde mir jemand sagen dass das total überzogen ist, und ich keinen Bock auf diskutieren hätte: Wen zum Teufel interessiert's? Die Show ist super, macht das Problem klar und bietet mit der deftigen Action die Phasenweise geschieht auch Blockbusteratmosphäre (was nicht immer schlecht sein muss). Doch wer hier Gyllenhaal und Pena überzogen nennt, hat die ein oder andere Grausamkeit verdient. Für mich stellen sie hier klar DAS Filmbuddypärchen des Jahres 2012 dar. Von Sekunde 0 an haben sie ihre Performance mehr als überragend abgeliefert. Alleine die Persönlichkeitswechsel von Arschlochhaft zum netten Gesetzeshüter und wieder zurück, war ziemlich beeindruckend.

Was den ein oder anderen nerven könnte, sind die teils wirklich schwer debilen Gangster. Abgesehen davon das sie in gewissen Szenen vorher wohl noch nie mit einer Waffe umgegangen sind, geht einem das Gelaber auch ziemlich auf den Keks. Doch da die Typen nur selten mal richtig an Screentime gewinnen, geht das grade so noch in Ordnung.

Aber es entschädigt so viel für diese offensichtlichen Fehler. So sind Ayer's Dialoge und Inszenierungen wirklich vom allerfeinsten, die Kulissenwechsel wie z.B. von der Seitenstraße zum schönen, mexikanischem Geburtstag, sind nicht einfach, doch er hat es problemlos geschafft. Langeweile kommt hier wirklich gar nicht auf. "End of Watch" ist für mich in absolut jeder Hinsicht intensiv: Die Emotionen stellen Buddys dar, denen man ihre Rollen mehr als abkauft, die Inszenierung lässt einem das realitätsnäheste Gefühl überhaupt bescheren und der Look ist so dreckig und sympathisch wie das Gesamtwerk an sich. Selten hat bei mir, als der Abspann lief, so ein Gefühlschaos geherrscht.

9.0/10

Dienstag, 1. Januar 2013

12. Tagebucheintrag: Dezember 2012


1. End of Watch (2012; US) - 9.0/10
2. Der Hobbit (2012; US/NZ) - 8.0/10
3. Kevin - Allein in New York (1992; US) 8.0/10
4. Interstate 60 (2002; US/CA) - 8.0/10
5. Kevin - Allein zu Haus (1990; US) - 8.0/10
6. Prometheus (2012; GB/US) - 7.5/10
7. Einfach zu haben (2012; US) - 7.5/10
8. Red Lights (2012; US/ES) - 7.0/10
9. Cosmopolis (2012; CA/FR/IT/PT) - 7.0/10
10. Hachiko (2009; US) - 7.0/10
11. Die totale Erinnerung - Total Recall (1990; US) - 7.0/10
12. A History of Violence (2005; US) - 7.0/10


13. Premium Rush (2012; US) - 6.5/10
14. The Dark Knight Rises (2012; US/GB) - 6.0/10
15. Taken 2 (2012; FR) - 6.0/10
16. Shame (2011; GB) - 6.0/10
17. Ralph Reichts (2012; US) - 6.0/10
18. Sinister (2012; US) - 5.5/10
19. Move On (2012; D) - 5.0/10


20. The Watch - Nachbarn der 3. Art (2012; US) - 4.0/10
21. Zahnfee auf Bewährung (2010; US) - 4.0/10
22. Tim and Eric's Billion Dollar Movie (2012; US) - 2.0/10
23. The Thing (2011; US/CA) - 1.0/10