Mittwoch, 14. März 2012

Toughe Persönlichkeitsstudie eines verblüffenden Genies in "Good Will Hunting"



 
Manche Menschen haben eine nette Gabe, die sie so unglaublich machen. Mit manchen Menschen mein ich wirklich nur eine Hand voll, und eben diese besitzen etwas, das wohl jeder zu gerne hätte. Vor allem faule Menschen. Also alle Leute außer den Asiaten. Man hat's in bestimmten Bereichen einfach drauf, man muss dafür nichtmal lernen um einer der besten zu sein. Solche gibt's ja hier auch auf moviepilot, kaum einer ist professioneller Kritiker, und doch schreiben jede Menge auf verdammt hohem Niveau (das Geschleime muss für dieses Jahr genügen). So geht es auch Will Hunting(außergewöhnlich stark von Matt Damon, könnte seine beste Rolle gewesen sein), doch anstatt das er etwas normales wie Sport beherrscht, ist er ein Genie in der Mathematik und schätzt gute Literatur und Kunst. Dabei ist er Hausmeister und wurde nie groß gefördert. Seine Hobby's bestehen ebenfalls nicht aus lernen, sondern größtenteils aus saufen und Party machen.
Und um mehr geht es auch einfach nicht, man begleitet den jungen Will, wie er entdeckt das Wissen nicht alles im Leben ist, wie er feststellt das es weißere Männer auf der Welt gibt als ihn, wie er das Wort "Liebe" für sich selber definiert, wie er lebt. "Good Will Hunting" ist gefüllt mit klugen Sprüchen die man für sich selber behalten kann, aber auch mit typischen Storyklischees die man nicht ignoriert bekommt, ebenfalls hätte der Film auf jeden Fall eine bessere Optik verdient, doch ist das gar nicht so schlimm, die Ausstrahlung der Schauspieler macht vieles Wett, Robin Williams begeistert in seiner Rolle als Psychiater der eine perfekte Mischung aus Ernst und Humor in sich trägt, er ist einer der Leistungsträger, sympathischer geht's nimmer, aber selbst sie können gewisse Längen nicht verstecken. Gus Van Sant's klassische Regie lenkt den Fokus des Films gekonnt auf die Schauspieler und deren Dialoge, die Authenzität die er reingebracht hat war ideal, intensive Szenen spürt man anhand der aufsteigenden Gänsehaut. Wenn man sich das Drehbuch mal so anschaut merk man das die Story auf dem Boden geblieben und doch irgendwie außergewöhnlich ist, das hätte ich dem Duo Matt Damon und Ben Affleck(seine schauspielerische Leistung war ebenfalls gar nicht übel) niemals zugetraut, da dürfen die Jungs stolz auf sich sein. Die durchaus gut durchdachte Persönlichkeitsstudie eines Jungen der anscheinend das hat, was viele wollen, und dem doch etwas großes fehlt, bringt es durchgehend auf den Punkt, oder jedenfalls knapp daneben.

"Du bist ohne Eltern aufgewachsen, stimmt'? Meinst du ich weiß auch nur irgendetwas darüber wie dein Leben verlaufen ist, was in dir vorgeht, wer du bist, nur weil ich mal "Oliver Twist" gelesen habe?"

7/10

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